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HP-Compaq: Showdown in Kalifornien

19.03.2002
Im Flint Center, Cupertino, werden die Aktionäre von Hewlett-Packard am heutigen Dienstag über die geplante Fusion des IT-Konzerns mit Compaq abstimmen. Analysten erwarten ein knappes Ergebnis.

Abstimmungsort Flint Center, Cupertino

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Am heutigen Dienstag entscheiden die Aktionäre von Hewlett-Packard (HP) darüber, ob die geplante Übernahme des PC-Herstellers Compaq tatsächlich stattfinden wird oder nicht. Morgen stimmen die Compaq-Anleger ab. Damit geht der rund sechsmonatige erbitterte Kampf des HP-Managements, das den Deal eingefädelt hat, sowie des Merger-Gegners Walter Hewlett um die Stimmen der Aktionäre zu Ende. Noch am Vorabend zu der heutigen HP-Hauptversammlung, die im kalifornischen Cupertino stattfindet, äußerten sich beide Parteien zuversichtlich, dass die Abstimmung in ihrem Sinne ausgeht.

Walter Hewlett, Sohn des HP-Mitbegründers William Hewlett und Verwaltungsratsmitglied bei dem kalifornischen IT-Konzern, dankte all jenen HP-Aktionären, die sich öffentlich gegen die Fusion ausgesprochen haben. Zudem erklärte er, dass 72 Prozent der HP-Angestellten, die über die Organisation Hewlett-Packard Tax Saving Capital Accumulation Plan rund 34 Millionen HP-Aktien halten, gegen den Merger stimmen werden. Auch der Pensionsfonds des HP-Spinoffs Agilent will die Fusion am heutigen Dienstag mit seinen Stimmen blockieren. Zusammen besitzen beide Fonds rund 1,8 Prozent der gesamten HP-Anteile.

Das HP-Management wies diese Darstellung der Pensionsfonds-Pläne als nicht akkurat zurück. "Es handelt sich hierbei nicht um ein Indiz dafür, wie die Angestellten abstimmen werden", erklärte Firmensprecherin Rebecca Robboy. "Es kommt auf das Endergebnis an. Wir sind überzeugt, dass die Abstimmung morgen zu unseren Gunsten ausfallen wird."

Unabhängig davon haben sich am gestrigen Montag zwei weitere Anlegergruppen gegen die Kombination der Computergiganten ausgesprochen. Der Pensionsfonds Teacher Retirement Systems of Texas sowie Evergreen Investment, eine Tochter der Finanz-Holding Wachovia, wollen mit ihren HP-Anteilen den Deal boykottieren. Sie halten zusammen rund 0,4 Prozent der HP-Anteile.

Wie die heutige Abstimmung ausgeht, wird wahrscheinlich noch mehrere Tage unklar bleiben. Analysten rechnen mit einem sehr engen Ergebnis. Die Auszählung der Stimmen könnte einigen Marktbeobachtern zufolge sogar Wochen dauern. (ka)