HP-Chemiker fischen im Trüben

29.08.2006

Es folgt dann laut "Wall Street Journal" der so genannte "Eidotter-Test". Dabei gibt Frau Bell einen Tropfen bunte Tinte in eine Petrischale und gibt dann einen Tropfen schwarzer Konkurrenztinte obenauf dazu. Wenn dieser dann auf der gelben Tinte einen perfekten schwarzen Punkt bildet (ähnlich einem unzerstörten Eigelb in einem Spiegelei), deutet das auf eine qualitativ hochwertige Tinte hin – und damit eine, die vielleicht gegen HP-Patente verstößt.

Mit solchen Verfahren kamen die Tintenfüchse zu dem Schluss, dass die Firma InkCycle, eine Tochter von LaserCycle und Lieferant für die Bürokette Staples, gegen zwei Patente verstoßen hatte, die das Ineinanderlaufen von Farben in Ausdrucken verhindern sollen. InkCycle wurde daraufhin im März 2005 wegen Patenverletzungen angeklagt. Es verglich sich im darauffolgenden Juni für eine unbekannte Summe mit HP und willigte ein, die entsprechenden Tinten nicht mehr zu verwenden.

Bell stößt jedenfalls in den untersuchten Proben öfter auf Patenverstöße als dass sie keine findet. Sie sei aber nicht sicher, ob das die allgemeine Marktsituation widerspiegele, erklärte die HP-Frau. "Mein Job ist es, unsere Tintenpatente durchzusetzen, sodass wir alle fair spielen", sagt sie. "Das ist die Firmenversion von CSI." (tc)