HP-Chemiker fischen im Trüben

29.08.2006

Mitarbeiter der Druckersparte von HP kaufen auf der ganzen Welt alle möglichen Tinten ein, derer sie auf dem offenen Markt habhaft werden können. Diese schicken sie dann zur Untersuchung an ein Forschungslabor von Hewlett-Packard in Corvallis, Oregon. Dort führt LeAnn Bell (37) als Coordinator of Competitive-Ink Testing ein neunköpfiges Forscherteam.

Bell stieß 1998 nach ihrer Chemie-Promotion an der University of Maryland zu HP. Nachdem sie zuvor hautptsächlich kanzerogene (krebserzeugende) Substanzen untersucht hatte, wunderte sie sich schon ein wenig, dass sie im Auftrag von Hewlett-Packard nun etwas völlig anderes erforschen sollte – Tinte.

Nachdem sich die Chemikerin mit dem Thema vertraut gemacht hatte, führte sie das Verfahren der kapillaren Elektrophorese in der HP-Tintenuntersuchung ein, um "Fingerabdrücke" von Tinten zu erzeugen, die man mit den Charakteristika anderer Tinten vergleichen kann.

Bell und ihre Mannschaft untersuchen in zwei bis drei Wochen im Schnitt etwa 50 Tintenproben. Dabei jagt jeder der Forscher täglich bis zu 60 einzelne Proben durch einen Gas-Chromatographen, der die einzelnen Bestandteile des jeweiligen Gebräus aufschlüsselt.