Restrukturierung bei HP/EDS

HP bestreitet den in Medien berichteten Stellenabbau

25.05.2010
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.
Hewlett-Packard (HP) hat bestritten, dass es weitere Mitarbeiter entlassen werde. Bei dem über Pfingsten in Medien dargestellten Stellenabbau handele es sich um bereits 2009 verabschiedete Restrukturierungspläne.

Der Onlinedienst der Wirtschaftswoche hatte mit Bezug auf "Kreise des Betriebsrats" gemeldet, dass HP weiter Stellen abbauen werde.

Volker Smid, Deutschland-Chef von HP, bestreitet, dass es Entlassungen beim Unternehmen gibt, die über das im vergangenen Jahr mit der Arbeitnehmervertretung ausgehandelte Maß hinausgehen.
Volker Smid, Deutschland-Chef von HP, bestreitet, dass es Entlassungen beim Unternehmen gibt, die über das im vergangenen Jahr mit der Arbeitnehmervertretung ausgehandelte Maß hinausgehen.

Diesen Meldungen über einen weiteren Stellenabbau tritt HP entgegen. Der Wirtschaftswoche-Bericht über Entlassungen bei HP in Deutschland "entspricht nicht den Tatsachen", hieß es in einer offiziellen Stellungnahme des Unternehmens.

Die Wirtschaftswoche hatte berichtet, dass 256 Arbeitsplätze in den Bereichen wegfallen sollen, "die schon vor der Fusion mit dem IT-Dienstleister EDS 2008 zu HP gehörten". Betroffen seien vor allem Verwaltungsaufgaben, die der Konzern nach Osteuropa und Indien verlagern würde. Ferner würden 281 Jobs beim übernommenen IT-Dienstleister EDS gestrichen, schrieb die Gazette weiter. Zudem seien 100 HP-Mitarbeiter von der Verlagerung eines Server-Werks in Gültstein bei Böblingen nach Tschechien betroffen.

Schon 2009 beschlossen

Der Wirtschaftstitel schrieb allerdings, dass HP diese Verlagerung schon 2009 beschlossen habe. Dies hatte COMPUTERWOCHE online seinerzeit auch berichtet. Jetzt würden die Verlagerungen umgesetzt.

In diesem Sinn hat sich jetzt auch HP in einem Kommentar zu der Berichterstattung geäußert: "Bei dem in der Wiwo-Meldung angesprochenen Stellenabbau bei HP in Deutschland handelte es sich um Vereinbarungen zu Restrukturierungen aus dem vergangenen Jahr bis Frühjahr 2010." Ein großer Teil der Restrukturierung sei bereits abgeschlossen. "Die im Mai 2009 angekündigte Schließung der Computerfertigung in Herrenberg-Gültstein wird bis Anfang 2011 umgesetzt. HP konsolidiert die europäische Serverfertigung wie bereits kommuniziert in der Tschechischen Republik."

Keine Pläne für neuen Stellenabbau

Wörtlich heißt es in der Stellungnahme von HP weiter: "Es gibt aktuell keine Pläne für einen neuen Stellenabbau bei HP in Deutschland." Mitarbeitern, die von einem Stellenabbau in ihrem Bereich betroffen sind, mache das Unternehmen "stets ein internes Workforce-Balancing-Angebot". Mit anderen Worten: Diese Mitarbeiter können sich für neue oder frei werdende Stellen im Unternehmen bewerben oder qualifizieren. Momentan gebe es "über 100 offene Stellen", heißt es in der Stellungnahme von HP weiter. (jm)