HP sorgte gestern bereits vor Börsenschluss in den USA für jede Menge Wirbel: Der Konzern kündigte an, er wolle die Softwareschmiede Autonomy übernehmen, seine PC-Sparte möglicherweise abstoßen und das Geschäft mit webOS-Hardware - darunter das gerade 49 Tage am Markt befindliche Tablet "Touchpad" - aufgeben. Dazu gab es aus Börsensicht enttäuschende Quartalszahlen und Prognosen. Später folgten dann eine Reihe von Pressemitteilungen mit mehr Details, der Aktienkurs von HP gab (in einem zugegeben schwachen Umfeld) deutlich nach.
In der Mitteilung zu den Quartalszahlen konkretisierte Hewlett-Packard den bereits im März verkündeten Strategieschwenk: Der Konzern aus Palo Alto will sich verstärkt in Wachstumssegmenten mit Mehrwert und höheren Margen engagieren, seinen Fokus auf die strategischen Prioriäten Cloud, Lösungsgeschäft sowie Software mit Schwerpunkt auf Unternehmen, Handel und Öffentliche Hände schärfen und stärker in Innovationen investieren, um sich besser vom Wettbewerb zu differenzieren.
"Wir wollen die Performance konzernweit verbessern", erklärte CEO Léo Apotheker. "HP unternimmt große und einschneidende Schritte, um sich als führender Anbieter für die entstehende Informations-Ökonomie aufzustellen. Die heutigen Ankündigungen werden uns in die Lage versetzen, durch Fokus auf weniger Fronten nachhaltig Shareholder Value zu schaffen und unsere Geschäfte besser zu führen, in Innovation zu investieren und einen Business-Mix mit höheren Margen zu erreichen."
- HP Cloud Index 2011
Cloud Computing fasst langsam Fuß. Zu diesem Ergebnis kommt der "HP Cloud Index", der von HP Deutschland und techconsult erstellt wurde. - HP Cloud Index 2011
Cloud Computing hat sich im deutschen Mittelstand bisher nur schwach etabliert und hinkt den Anbietererwartungen hinterher - der Einsatzgrad wird in den nächsten sechs Monaten jedoch um rund 40 Prozent ansteigen. - HP Cloud Index 2011
Obwohl Cloud Computing dem Großteil der Teilnehmer ein Begriff ist, haben sich 46 Prozent der befragten mittelständischen Unternehmen mit diesem IT-Modell noch nicht auseinandergesetzt. 20 Prozent der interviewten Firmen gaben an, sich oberflächlich mit Cloud Computing beschäftigt zu haben und planen kurz- oder mittelfristig die Nutzung derartiger Bezugsmodelle. - HP Cloud Index 2011
Cloud-Leistungen, so ergab die Befragung, wurden in den vergangenen drei Monaten zu über 40 Prozent in einem Private-Cloud-Modell bezogen beziehungsweise IT-Leistungen in Private-Cloud-Umgebungen überführt. Für die Zukunft tendieren allerdings viele Cloud-Nutzer zu einer hybriden Form. - HP Cloud Index 2011
Die befragten Unternehmen nutzen derzeit vor allem Software im Cloud-Modell (Software as a Service). Den Umfrageergebnissen zufolge wird sich SaaS auch weiterhin stark entwickeln. Obgleich auch hier Private-Cloud-Modelle bevorzugt werden, wecken Public-Cloud-Angebote zumindest Interesse. Von Nachteil ist jedoch, dass im Public-Cloud-Sektor SaaS-Verträge oft nicht flexibel gestaltbar sind. In der Regel laufen sie wie im klassischen Lizenzgeschäft über einen fest definierten Zeitraum.
Die Rückbesinnung aufs Enterprise kommt spät, aber beinahe zwangsläufig: Das mehrheitlich in den Sparten Personal Systems Group (PSG) und Imaging and Printing Group (IPG) versammelte Consumer-Business ging im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15 Prozent zurück. Innerhalb der PSG waren die Einnahmen um drei Prozent rückläufig, die operative Marge lag immerhin noch bei 5,9 Prozent. Das PC-Geschäft mit Firmenkunden legte um neun Prozent zu - aber die Consumer-Erlöse fielen hier um 17 Prozent.