HP bemüht sich um BPO-Deals

13.02.2006
Hewlett-Packard strebt in den Geschäftsprozess-Outsourcing-Markt.
HP konnte sich mit Hilfe der Triaton-Übernahme auf Rang drei der deutschen Outsourcing-Anbieter für Personalabrechungen vorschieben.
HP konnte sich mit Hilfe der Triaton-Übernahme auf Rang drei der deutschen Outsourcing-Anbieter für Personalabrechungen vorschieben.

Die ehemalige Thyssen-Krupp-Tochter Triaton hat sich in den vergangenen Jahren mit Betriebsdiensten für Personalabteilungen einen guten Ruf im deutschen Mittelstand erarbeitet. Rund 550 000 Gehälter rechnet die heutige HP-Tochter für etwa 700 Kunden in Deutschland ab.

Internationale Delivery-Center

Mit den Einnahmen aus diesem Geschäft konnte sich die HP Deutschland GmbH, Böblingen, die Triaton vor zwei Jahren übernommen hat, auf Rang drei der größten deutschen Anbieter von HR-Diensten vorschieben. "Was Triaton jedoch fehlte, war die Internationalität", sagt Jörg Vollmer, Director Business Process Outsourcing (BPO) bei HP Deutschland. "Die benötigen jedoch viele mittelständische Kunden, die über Dependancen im Ausland verfügen."

Den Mangel behebt nun die internationale HP-Organisation, die in verschiedenen Ländern insgesamt sieben Service-Center betreibt. In diesen Dienstleistungszentren arbeiten insgesamt rund 7500 Mitarbeiter. Drei der Service-Center stehen in Indien, jeweils eines gibt es in Costa Rica, Mexiko, Rumänien und Spanien. Eine neue Zentrale in Breslau, Polen, ist für die Betreuung deutscher Kunden vorgesehen, wo HP derzeit rund 300 Mitarbeiter beschäftigt und bis Ende 2006 auf etwa 1000 Leute aufstocken will. Das weltweite HP-Portfolio im BPO-Segment umfasst Angebote für Personalabteilungen, das Finanz- und Rechnungswesen, die Beschaffung und die Kundenbetreuung. Einen ersten bedeutenden Erfolg konnte HP im März 2004 verzeichnen: Der Konsumgüterhersteller Procter & Gamble beauftragte HP mit dem Betrieb Kreditorenbuchhaltung.

Große Abschlüsse fehlen

Doch seitdem gab es keinen großen Deal mehr, und auch in Deutschland wollen sich jenseits des von Triaton übernommenen HR-Geschäfts keine bedeutenden Erfolge im BPO-Segment einstellen. Zwar sieht man sich im deutschen F&A-Bereich (Finance und Accounting) an der Marktspitze, doch die Analysten von Pierre Audoin Consultants (PAC) relativieren: Insgesamt beliefen sich die Einnahmen aus F&A-Kontrakten im Jahr 2004 auf geschätzte acht Millionen Euro, das Gros geht auf lokal erbrachte Dienste im Rahmen des internationalen Procter&Gamble-Vertrags zurück.

Insgesamt schätzt PAC die Einnahmen HPs mit BPO-Diens- ten in Deutschland auf 37 Millionen Euro im Jahr 2004. Deutschlandweit setzte die BPO-Branche im gleichen Jahr rund 1,5 Mil- liarden Euro um. Dazu zählen unter anderem Billing-, Einkaufs- und sonstige Transaktions-Services. (Siehe Seite 63: "HP rechnet für das Erzbistum Köln ab".) (jha)