Wachstum auch durch Stärke im deutschen Markt

HP: Applaus von Analysten für wirksame Kostenkontrolle

14.06.1991

BÖBLINGEN/PALO ALTO (CW) - Über dem Konzerndurchschnitt lag eigener Darstellung zufolge der Auftragseingang bei der Hewlett-Packard GmbH, Böblingen, im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 1990/91. Die Muttergesellschaft Hewlett-Packard Co., Palo Alto, meldet eine elfprozentige Zunahme der Orders und die gleiche Steigerung beim Umsatz.

Dadurch betrug das Geschäftsvolumen der kalifornischen Company im nämlichen Zeitraum 7,14 Milliarden Dollar. Auch die Erträge des US-Konzerns stimmen Management wie Analysten zufrieden: In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres erwirtschaftete HP einen Nettogewinn von 438 Millionen Dollar, 22 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Marktbeobachter in den Vereinigten Staaten trauen dem Hersteller - vor allem wegen der offenbar effektiven Maßnahmen zur Kostenkontrolle zu, den Aufwärtstrend zu stabilisieren.

Dabei ist es nicht zuletzt die Stärke des Anbieters im deutschen Markt, die zum Beispiel Laura Conigliaro von Prudential Bache Research Inc. zu günstigen Prognosen für HP veranlaßt. Auch die unerwartet starke Anfangsnachfrage für die kürzlich vorgestellten RISC-Workstations verhalf HP nach Ansicht der Experten zu den sehr günstigen wirtschaftlichen Kennzahlen im bisherigen Jahresverlauf. Das zweite Quartal war nach Konzernangaben mit 25 Prozent Gewinnplus (233 Millionen Dollar) sogar noch stärker als das erste.

Gänzlich ungetrübt sind HPs Zukunftsaussichten jedoch nicht: Die aggressiver werdende Konkurrenz von Anbietern preisgünstiger, leistungsstarker PCs wie AST und Dell werde auch HP zu spüren bekommen, meinen die Analysten. Außerdem müsse das Unternehmen befürchten, im dritten Quartal einige Prozentpunkte vom Auslandsumsatz wegen sich verschlechternder Konjunkturbedingungen in Europa einzubüßen. Der Konzernvorstand selbst scheint größeres Augenmerk auf die "schwer zu kalkulierende Entwicklung der US-Wirtschaft" zu legen, die Prognosen für die zweite Jahreshälfte schwierig mache. Die gute Entwicklung beim Auftragseingang jedoch gebe auch hier Anlaß zum Optimismus.