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HP: Ärger wegen Fiorinas goldenen Fallschirms

08.03.2006
Der IT-Konzern hätte die Zahlung von mindestens 21 Millionen Dollar Abfindung an die Ex-Chefin von der Hauptversammlung absegnen lassen müssen, kritisieren institutionelle Anleger Hewlett-Packard.

Nach Darstellung der Kläger hat Hewlett-Packard beim Rauswurf von Ex-CEO Carleton Fiorina gegen eine Regelung aus dem Jahr 2003 verstoßen. Die Aktionäre hatten damals angesichts der hohen Entschädigungszahlung an den früheren Compaq-CEO Michael Cappellas erzwungen, dass HP bei unbotmäßig hohen Abfindungen das OK der Hauptversammlung einholen müsse.

De facto hat sich HP daran auch gehalten. Als HP-Chefin Fiorina Anfang 2005 vor die Tür gesetzt wurde, erhielt sie (offiziell) rund 14 Millionen Dollar Entschädigung. Dieser Betrag entspricht etwa dem 2,5-Fachen der Summe aus Fiorinas früherem Grundgehalt und Bonuszahlungen - zu wenig, um sich das Härtepaket von den Aktionären absegnen zu lassen. Tatsächlich jedoch, so die Rechnung der vom Indiana Electrical Workers Pension Trust Fonds und der Dienstleistungsgewerkschaft Service Employees International Union angeführten Kläger, sei die Topmanagerin aber mit einer Abfindung von 21,4 Millionen Dollar verabschiedet worden. Um nicht die Erlaubnis der Aktionäre einholen zu müssen, hätte HP dazu kurzerhand die Bedingungen eines langfristigen Bonusprogramms geändert. Zählt man außerdem Aktienoptionen und andere Vergütungen hinzu, habe der Rauswurf die Aktionäre 42 Millionen Dollar gekostet, behaupten die Kläger. HP hat zu den Anschuldigungen bislang noch keine Stellung bezogen. (mb)