Mit Tools und Services auf Kundenfang

HP adressiert mit E-PC-Initiative jetzt auch kleine Unternehmen

15.12.2000
MÜNCHEN (CW) - Jetzt startet Hewlett-Packard die zweite Runde seiner E-PC-Initiative. Mit kleinformatigen Rechnern in einem netten Design bemüht sich der Hersteller, nun auch kleine und mittlere Betriebe anzusprechen. Vor allem über Sicherheits-Tools und Services versucht HP, die jüngste Generation seiner Unternehmensrechner zu vermarkten.

Nachdem Hewlett-Packard im Februar dieses Jahres mit den Corporate-Rechnern für große Unternehmen seine E-PC-Initiative gestartet hat, sind nun in einem zweiten Schritt Small to medium sized Businesses (SMB) an der Reihe. Die SMB-E-PCs sollen Anwendern leichten Zugang zum Netz sowie eine Reihe von Services und Management-Tools bieten.

Die knapp vier Kilogramm schweren Rechner sind laut Hersteller nur etwa ein Viertel so groß wie herkömmliche PCs. Die Computer setzen sich aus drei Teilen zusammen: Gehäuse, Netzteil und Festplatte. Damit will HP erreichen, dass die Geräte leicht zu warten sind. Allerdings geht das stark vereinfachte Design zu Lasten der Erweiterbarkeit. So lassen sich wegen der fehlenden Einschübe und PCI-Steckplätze keine Erweiterungskarten und Laufwerke in die E-PCs einbauen. Anwender müssen auf externe und damit teurere Modelle ausweichen.

Für den Anschluss von Peripheriegeräten stattet HP seine neue Rechnergeneration mit je einer seriellen und parallelen Schnittstelle sowie zwei USB-Ports aus. Damit Anwender nicht beliebig Zusatzgeräte an die Rechner anschließen, sind die E-PCs mit dem "HP Port Control System" ausgestattet, das den Anschluss externer Peripherie reglementiert. Ein weiteres Sicherheits-Feature ist der "HP Master Pass Key", über den die IT-Verantwortlichen via Netz Zugang zu allen angeschlossenen E-PCs im Unternehmen bekommen.

Sollte ein Fehler auftreten, bieten die HP-Rechner mit den "E-Diag-Tools" ein Werkzeug zur Diagnose. Ferner sollen sich über das Tool auch Treiber- oder Bios-Updates bequemer installieren lassen. Der Netzzugang funktioniert über eine integrierte Netzkarte. Damit können Anwender auf das "HP-E-Center" zugreifen. Hier bietet der Hersteller Web-basierte Dienstleistungen an, mit denen die Kunden ihre Unternehmen ans Internet anbinden oder den Zugang zu geschäftsrelevanten Informationsquellen einrichten können.

Mit der erweiterten E-PC-Strategie verfolgt der in Palo Alto ansässige Hersteller hochgesteckte Ziele. Eine halbe Million Geräte wollen die Kalifornier bis Februar nächsten Jahres weltweit verkaufen. Künftig sollen 50 Prozent des Umsatzes im Geschäft mit Business-Rechnern mit den E-PCs erwirtschaftet werden. Nach Einschätzung der HP-Verantwortlichen ist das Unternehmen auf dem besten Weg, diese Vorgaben zu erfüllen. So habe man bereits in den ersten Monaten zirka 100 000 Geräte absetzen können. Außerdem sei laut International Data Corp. (IDC) der Umsatz nach Stückzahlen im Unternehmenssegment im dritten Quartal 2000 entgegen dem allgemeinen Markttrend um 42 Prozent gestiegen.

Dennoch zweifeln viele Branchenbeobachter am Erfolg der abgespeckten Business-Rechner. Vor allem die Kosten seien zu hoch, lautet die Kritik. So bekomme man in aller Regel für den gleichen Preis einen gut ausgestatteten PC, der sich noch dazu problemlos erweitern lässt. Außerdem lasse sich ein herkömmlicher Desktop-Rechner genauso mit Management- und Diagnose-Tools ausrüsten. Die Preise für HPs neue E-PCs beginnen bei knapp 2000 Mark. Ein Monitor ist im Preis nicht inbegriffen. Kunden sollen Rechner und Zusatzgeräte auch über das Internet ordern können. Ein entsprechendes Angebot finden interessierte Anwender laut Hersteller ab sofort unter www.bstore.hp.com.

Technische DatenCPU: Intel Celeron (700 Megahertz) oder Pentium III (800 Megahertz);

Chipsatz: Intel 810E;

Hauptspeicher: 128 MB;

Festplatte: 20 GB;

CD-ROM: 24-fach;

Grafik: Integrierter AGP-Chip;

Zusatzgeräte: 10/100-Base-T Ethernet;

Betriebssystem: Windows 2000 (optional Linux: Caldera, Red Hat, Suse, Turbo Linux);

Maße (BxHxT): 8,9 x 24 x 27,2 Zentimeter;

Gewicht: 3,86 Kilogramm.