HP 9845A nach dem Konzept der "Verteilten Intelligenz" konstruiert:Tischrechner schließt Lücke zum Minicomputer

14.10.1977

DÜSSELDORF (sf) - Das Preis-/Leistungsverhältnis des kürzlich vorgestellten Basic-Tischcomputersystems HP 9845 von Hewlett Packard (siehe auch CW Nr. 41 vom 7. 10. 77, Seite 1) dürfte die Konkurrenz in Zugzwang bringen: Eine 9845-Konfiguration mit 64 KB-Arbeitsspeicher, integriertem Thermodrucker (480 Zeilen/Minute bei 80 Zeichen/Zeile) und 1920-Zeichen-Bildschirm, ferner mit zwei Bandkassetten (je 217 KB), mit grafischem Subsystem sowie einem Grafik/Plotter-ROM kostet insgesamt nur 63 930 Mark.

Mit dem ausschließlich für technisch/ wissenschaftliche Anwendungen konzipierten neuen Rechner möchte HP die Leistungslücke zwischen den Minicomputersystemen HP 21 MX beziehungsweise HP 3000 und den bisher verfügbaren HP-Tischrechnern schließen. Das Hardware-Konzept des HP 9845 beruht auf dem Prinzip der "Verteilten Intelligenz": Drucker, Bandkassetteneinheit und Grafiksubsystem sind jeweils mit separaten Mikroprozessoren ausgerüstet, so daß eine überlappende Arbeitsweise möglich ist - was wiederum lästige Wartezeiten verkürzt.

Neben den beiden Bandkassetten stehen Floppy Disk (480 KB), 15 MB-Wechselplattenspeicher, 50MB-Plattenstapel und 800/1600 bpi-Magnetbandeinheiten als weitere Massenspeicher zur Verfügung. Alle diese Massenspeicher besitzen eine einheitliche Befehlsstruktur.

An Standard-Software gibt es bereits Programme für wissenschaftliche Berechnungen, zur Datenanalyse, ferner zur Meßwerterfassung und Meßgerätesteuerung und schließlich für die Verwaltung und für einfache grafische Darstellungen auf dem Bildschirm.

Weitere 9845-Features sind Direct Memory Access (DMA) mit bis zu 400 K Worte/Sekunde, eine Real Time Clock sowie der HP-Interface Bus (er entspricht dem IEC-Bus).

Die HP 9845-Standardausführung mit 16 KB-Arbeitsspeicher, Bildschirm und einem Kassettenlaufwerk kostet rund 35 000 Mark.