Lausitzer Rundschau Medienverlag GmbH

Host simulieren spart Kosten

07.03.2003
Von von Rainer
Als das Abschalten des Hosts drohte, portierte der Zeitungsverlag in Cottbus seine Anzeigenverwaltung mit Mainframe Express von Micro Focus auf eine PC-Plattform.

DIE LAUSITZER Rundschau Medienverlag GmbH in Cottbus, ein Tochterunternehmen der Saarbrücker Zeitung, gibt neben anderen Publikationen vor allem die Lausitzer Rundschau heraus, die mit einer Auflage von 150 000 Exemplaren und rund 400 000 Lesern eine der führenden Tageszeitungen der Region ist.

Die wichtigen IT-Systeme laufen bei der Muttergesellschaft in Saarbrücken. Dazu gehörten bis vor kurzem SAP R/2 und eine Mainframe-Anwendung für kaufmännische Aufgaben. Ein selbst programmiertes Anzeigensystem stellt die Verbindung zwischen der technischen Produktion der Anzeigen und den entsprechenden kaufmännischen Bereichen wie Finanzwirtschaft her. Zum 1. Januar 2003 beschloss die Saarbrücker Zeitung jedoch den Wechsel zu SAP R/3. „Damit hat natürlich auch der Host seine Daseinsberechtigung verloren“, erläutert IT-Leiter Bernhard Hülsen. „Wir mussten befürchten, für eine funktionierende Anwendung keine Hardware mehr zu haben.“

Als Ausweg versuchte man schließlich, das Host-System auf der PC-Plattform zu simulieren. Dabei zeigte sich, dass „Mainframe Express“ von Micro Focus sich auch für den produktiven Betrieb einsetzen lässt. Ursprünglich war die Host-Simulation als reine Entwicklungsumgebung konzipiert, mit der Entwickler unabhängig vom Host arbeiten können. Zur Überraschung der Nutzer war die Anwendung unter Windows 2000 sogar um einiges schneller als auf dem echten Host.

Die Host-Simulation auf dem PC überzeugte nicht nur in puncto Performance und Stabilität, sondern war auch wirtschaftlich ein Erfolg. So musste die Lausitzer Rundschau früher jährlich rund 100 000 Euro als IT-Umlage nach Saarbrücken überweisen. Für das neue System waren einmal etwa 30 000 Euro an Lizenzgebühren, 11 000 Euro für Consulting und 16 000 Euro für die Server aufzuwenden sowie jährlicheWartungskosten in Höhe von 6500 Euro. Da die laufenden Kosten für Systembetreuung oder User-Support weitgehend konstant bleiben, amortisiert sich die Umstellung schon im ersten Jahr. Hülsen: „Wir sparen heute mit einem schnelleren System Geld, ohne Abstriche bei unseren Anforderungen machen zu müssen.“ (uk)