Speichernetz für Patientendatenverwaltung

Hospital bewältigt Datenflut mit SAN

21.02.2003
MÜNCHEN (CW) - Das Stuttgarter Marienhospital hat den Aufbau eines Storage Area Network (SAN) abgeschlossen. Darüber will das Lehrkrankenhaus der Universität Tübingen das medizinische Fachpersonal mit den Daten von jährlich 30000 stationären und 100000 ambulanten Patienten versorgen.

Die jährlich entstehende Datenmenge summiert sich im Marienhospital auf zirka 1,5 Terabyte. Als größter Datenproduzent erweist sich die digitale Radiologie, also Röntgengeräte, Kernspintomografen etc. Durch die digitale Mammografie erwartet das Marienhospital künftig Datenmengen von bis zu 3 Terabyte pro Jahr.

Um den erhöhten Anforderungen gerecht zu werden, entschloss sich das Krankenhaus, ein SAN einzuführen. "Die neue Lösung musste eine Vielzahl von Plattformen mit Betriebssystemen wie Novell, AIX und Linux unterstützen und gleichzeitig Spielraum für zukünftige Klinikanwendungen bieten", so Bernd Rühle, IT-Leiter und stellvertretender Verwaltungsdirektor des Marienhospitals. Daneben spielte die gesetzlich vorgesehene Datenaufbewahrungsfrist von 30 Jahren eine wichtige Rolle. Preiswerte Wechselmedien kamen deshalb für die Archivierung nicht in Frage. Die nun eingesetzte Lösung basiert auf Festplatten-Clustern mit einer Langzeitarchivierung in einer Bandbibliothek.

Das Auswahlverfahren konnten IBM und das Systemhaus Sysdat für sich entscheiden. Die Lösung besteht aus zwei Enterprise-Storage-Servern ("Shark") von IBM und bietet eine Kapazität von 11 Terabyte. Die Bandarchivierung nutzt den "Tivoli Storage Manager" und läuft auf einer "IBM-3494"-Bandbibliothek sowie "3590"-Laufwerken. Nach 18 Monaten Projektdauer und einer Implementierungszeit von drei Monaten wurde das System nun in Betrieb genommen. Rühle zieht ein positives Fazit: "Wir haben die Effizienz unserer Arbeitsprozesse deutlich erhöht." Die seit 1997 im Picture Archiving and Communication System (Pacs) gespeicherten Röntgenbilder wurden überführt. Ältere Aufnahmen sind in einer traditionellen Fotobibliothek abgelegt und werden nur bei Bedarf eingescannt. Mittelfristig will der IT-Leiter ein durchgängiges Informationssystem realisieren, das verwaltungstechnische und medizinische Workflows unterstützt. (rg)