Handy mit Loch im Display

Honor View 20 im ersten Test

23.01.2019
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Wenn Dennis nicht gerade ein Smartphone testet oder ein Youtube-Video abdreht, ist er im Fitnessstudio oder in den Alpen beim Motorradfahren (Sommer) oder Snowboarden (Winter) zu finden – Sport gehört für ihn einfach zum Leben dazu. Nicht zu vergessen ist seine Reiseleidenschaft, er fühlt sich vor allem in den USA gut aufgehoben – zumindest für eine gewisse Zeit.
Honor hat heute in Paris sein neues Smartphone View 20 vorgestellt. Highlights: Viel Display mit Loch statt Notch, Kamera mit 48 Megapixel und ein großer Akku. Wir haben das schicke Handy im ersten Test.
Honor View 20 mit 48-Megapixel-Kamera und Kirin-980-CPU
Honor View 20 mit 48-Megapixel-Kamera und Kirin-980-CPU
Foto: Honor

Mit dem am 22. Januar vorgestellten View 20 zeigt Honor, dass es keine Notch braucht, um ein Smartphone mit möglichst schmalen Bildschirmrändern zu bauen. Die Huawei-Tochter bohrt stattdessen einfach ein Loch ins Display und integriert dort die Frontkamera. Alle Details zum neuen Handy finden Sie in diesem Hands-On.

Design und Display

Das LC-Display ist mit 6,4 Zoll genau so groß wie das des Huawei Mate 20 Pro. Allerdings löst der Bildschirm des View 20 mit 2310 x 1080 Pixeln (FHD+) geringer auf. In der Praxis wird Ihnen der Unterschied aber kaum auffallen, denn mit 400 ppi zeigt er Inhalte scharf genug an. Die Farben sehen natürlich aus, wenn auch nicht so kräftig wie bei einem OLED. Genauso verhält es sich mit dem Kontrast und dem Schwarzwert. Statt einer Notch setzt Honor auf ein Loch oben links im Display, um die Frontkamera unterzubringen. Das sieht erst einmal ungewöhnlich aus, stört aber tatsächlich weniger als die Aussparung am oberen Bildschirmrand. Wir sind gespannt, ob dies nun der Display-Trend wird - zumindest setzt Samsung bei seinem neuen Galaxy A8s ebenfalls auf ein Loch im Screen.

Honor View 20
Honor View 20
Foto: Honor

Die Glasrückseite schimmert je nach Lichteinfall in Pfeilform. Optisch macht das schon etwas her - ähnlich wie beim OnePlus 6T das "S". Die Verarbeitung ist insgesamt gut, der Übergang zwischen Display und Alurahmen ist fließend. Mittig in der oberen Hälfte der Rückseite sitzt der Fingerabdrucksensor, der ohne Verrenkung erreichbar ist. Und darüber befindet sich die Dual-Kamera in einer interessanten Anordnung: Links die Hauptkamera und daneben die Hilfskamera zusammen mit dem Blitz.

Leistung

Im Honor View 20 arbeitet mit dem Kirin 980 der gleiche Octa-Core-Prozessor wie im Mate 20 Pro. Und das spricht für eine außerordentlich hohe Performance! Im ersten Test ruckelt das Handy während der Bedienung an keiner Stelle. Im ausführlichen Test werden wir natürlich noch unsere Benchmarks laufen lassen und an dieser Stelle die Ergebnisse ergänzen. Übrigens stehen der CPU je nach Speichervariante 6 oder 8 GB RAM zur Seite.

Mobilität

Der Akku im View 20 hat eine Kapazität von 4000 mAh und damit 200 mAh weniger als Mate 20 Pro - dennoch ist dies ein guter Wert. Aus Erfahrung mit Huawei- und Honor-Handys, deren Prozessoren und den Akkugrößen können wir schon jetzt behaupten, dass die Akkulaufzeit überaus gut sein wird. Wir werden den Akku mit unserem üblichen Testverfahren demnächst auf Herz und Nieren überprüfen.

Multimedia

Die Hauptkamera hat insgesamt 48 Megapixel - voreingestellt knipst sie aber nur mit 12 Megapixel. Ähnlich wie es beim P20 Pro und Mate 20 Pro werden vier Pixel zusammengefasst, um vor allem bei schlechteren Lichtverhältnissen Rauschen zu reduzieren. Und das klappt tatsächlich gut! In den Einstellungen können Sie aber die volle Auflösung bei Bedarf auswählen. Die ersten Testfotos gefallen uns gut, sie überzeugen mit hoher Schärfe und natürlichen Farben. Bei der 25-MP-Frontkamera fehlt uns ein Autofokus.

Honor View 20
Honor View 20
Foto: Honor

Ausstattung und Software

Das Honor View 20 gibt es in zwei Speichergrößen: 128 und 256 GB. Der Speicher ist allerdings nicht erweiterbar! Immerhin können Sie zwei SIM-Karten dank Dual-SIM-Funktion gleichzeitig nutzen. Honor installiert die neueste Android Version 9 alias Pie vor und legt mit "Magic" eine eigene Nutzeroberfläche darüber. Neben der von Android bekannten Gestensteuerung können Sie die Befehle "Zurück", "Home" und "letzte Apps" auch über den ab Werk eingeblendeten NaviDot ausführen. Dieser virtuelle Button wird dauerhaft eingeblendet und kann durch Antippen an jede beliebige Position des Screens verschoben werden. Wen der NaviDot stört, der kann ihn in den Einstellungen deaktivieren.

Das View 20 unterstützt LTE mit bis zu 400 Mbit/s im Download, WLAN-ac, NFC, USB-C 3.1 und Bluetooth 5.0. Und während viele aktuelle Smartphones mittlerweile keinen eigenen Kopfhörer-Anschluss mehr bieten, können Sie beim View 20 wie gewohnt Ihr Headset per 3,5mm-Klinke anschließen. Wasserdicht nach IP-Zertifizierung ist das Honor-Handy nicht, auch fehlt kabelloses Laden.

Erstes Fazit zum Honor View 20

Die Huawei-Tochter zeigt mit dem View 20, dass es die Notch gar nicht braucht! Stattdessen gibt es ein kleines Loch für die Frontkamera im Display, das tatsächlich weniger stört. Das Display ist mit 6,4 Zoll sehr groß und scharf und das Design gefällt uns. Auch wenn die Anordnung der Kamera zunächst etwas merkwürdig ist. Äußerst positiv ist die Performance des Handys, die wir schon beim Mate 20 Pro schätzen, das mit der gleichen CPU arbeitet. Auch die Akkulaufzeit wird erfahrungsgemäß sehr lang sein.

Das Honor View wird demnächst ab 569 Euro in Deutschland verfügbar sein. (PC-WELT)