Für deutsche Tochter keine Änderungen erwartet:

Honeywell Inc. verfolgt Doppelstrategie

18.12.1981

PARIS/KÖLN (hh) - Eine "zweigleisige" Lösung scheint sich bei den Verhandlungen über die Kapitalbeteiligung der Honeywell Information Systems Inc. (HIS) an der Cii-Honeywell Bull (Cii-HB) abzuzeichnen.

Gerüchten zufolge wollen die Amerikaner ihre Beteiligungsprozente an der Cii-Honeywell Bull Paris verringern, die Anteile an der Cii-Honeywell Bull Internationale N.V., Amsterdam, jedoch unberührt lassen.

Die bisherige Kapitalstruktur der Gruppe weist eine Beteiligung von je 53 Prozent an der französischen Cii-HB und der niederländischen Cii-HB-Holding für die Compagnie des Machines Bull und je 47 Prozent für die HIS aus. Seit geraumer Zeit sind Gespräche zwischen amerikanischen Firmenvertretern und französischen Repräsentanten im Gange, die - so wird vermutet - durch die Nationalisierungspläne der französischen Regierung notwendig wurden (siehe CW Nr. 44/81, Seite 3 und CW Nr. 45/81, Seite 4).

An die französische Holding berichten derzeit elf Tochtergesellschaften oder Niederlassungen, an die niederländische 16 (siehe Kasten). Branchenkenner vermuten, daß die Nationalisierungspläne der französischen Regierung die Amerikaner zu einem Rückzug aus der Kapitalbeteiligung an der französischen Holding veranlassen könnte, während an den von den Niederlanden aus betreuten Märkten ein vitales Interesse bestehe, so daß die HIS in diesen Regionen weiterhin voll präsent sein möchte. Für die deutsche Honeywell Bull AG in Köln würde sich bei einer derartigen "zweigleisigen" Lösung keine Veränderung ergeben.

Entscheidungen erwartet man jedoch auch in Köln nicht mehr vor Ablauf dieses Jahres.