Pilotprojekt wird bis Mitte 1992 dauern

Homebanking: Telekom testet Chip-Karte für mehr Sicherheit

09.03.1990

FRANKFURT (vwd) - Die Bundespost und die Banken wollen das "Homebanking", die Abwicklung von Geldgeschäften über Btx oder den PC zuhause, sicherer machen. Ein neues Chip-Kartensystem soll besseren Schutz vor Mißbrauch und mehr Komfort garantieren.

Das "Homebanking mit Chip-Karte" wurde jetzt von der Telekom und der Kreditwirtschaft vorgestellt und soll zunächst bis Mitte 1992 von 2000 Kunden erprobt werden, ehe es das konventionelle Banking über Btx flächendeckend ersetzt. Bei dem System der zweiten Generation sind Kontoabfragen oder Geldbewegungen vom heimischen Schreibtisch aus künftig nur in Kombination mit einer Chip-Karte und einer persönlichen Identifikationsnummer möglich. Bisher weisen sich die Kontoinhaber mit einem Paßwort und einem komplizierten Nummernsystem gegenüber dem Bankrechner aus.

Die Teilnehmer des Pilotprojekts können mit ihrer Bank entweder über ein sogenanntes "Chiptel"-Gerät der Bundespost oder über einen PC mit Zusatzausrüstung kommunizieren. Während der Versuchsphase stellt die Telekom das Equipment kostenlos bereit. Über die Höhe der Gebühren nach Ende des Pilottests machte die Post keine Angaben. Der Geschäftsführer der Gesellschaft für Zahlungssysteme, Herbert Dorner, erwartet jedoch mittel- und langfristig bei ausreichender Verbreitung des Dienstes eine Senkung der Bankgebühren für Anwender, weil das "Homebanking" ein Versuch der Kreditinstitute sei, ihre Kosten in den Griff zu bekommen. +