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Facebook - das ist mein Laden

Holz-Pellet-Händler fordert Zuckerberg heraus

13.04.2011

Not macht erfinderisch

Das dreiköpfige Berufungsgericht in San Francisco wies diese Sichtweise jedoch zurück und sprach von einem "vorteilhaften Deal", den die Kläger damals mit Hilfe eines ganzen Teams aus Anwälten und Finanzberatern ausgehandelt hätten. "Aus irgendwelchen Gründen wollen sie nun aussteigen", schrieb der Vorsitzende Richter Alex Kozinski in der Urteilsbegründung. "Wie schon das Bezirksgericht sehen wir aber keinen Grund dafür, das zu gestatten. An irgendeinem Punkt muss ein Rechtsstreit enden. Und der Punkt ist jetzt erreicht."

Ohnehin haben die Ex-Kommilitonen weit mehr als die ursprünglich veranschlagten 65 Millionen Dollar in der Tasche. Denn die Aktien, die sie erhielten, sind kräftig im Wert gestiegen. Mittlerweile ist von bis zu 150 Millionen Dollar die Rede, die die Kläger ihr Eigen nennen dürfen. Der Wert von Facebook war damals mit 15 Milliarden Dollar angesetzt worden. Mittlerweile reißen sich Investoren wie die US-Investmentbank Goldman Sachs um Anteile, was den Wert steil nach oben getrieben hat.

Nach Angaben des Holzhändlers Ceglia soll Zuckerberg 2000 Dollar für die Entwicklung von "The Face Book" bekommen haben. Ceglia fühlt sich betrogen, weil Zuckerberg behauptet habe, dass die Seite erfolglos sei und er sie dichtmachen wolle - während er mit Risikoinvestoren über eine kräftige Kapitalspritze verhandelt habe.

Der Holzhändler hatte eine erste Klage bereits im vergangenen Sommer eingereicht und greift nun mit mehr Material und einer neuen Anwaltsfirma erneut an. Allerdings war der Mann selbst ins Zwielicht geraten. Nach früheren US-Medienberichten beschuldigen ihn Kunden seines Holzbrennstoffgeschäfts, zwar Geld kassiert, aber keine Ware geliefert zu haben. (dpa/ajf)