DV-Zuwachs bleibt höher als Wachstum aller Investitionen, aber:

Hollands Anwender machen Atempause

21.11.1986

DEN HAAG (vwd) - Die niederländische Computer- und Softwarebranche muß sich in den kommenden Jahren auf ein bescheideneres Wachstum einstellen. Die Zuwachsraten werden dennoch erheblich über denen der gesamten Investitionen und des Bruttosozialprodukts liegen. Dies sagt die Marktforschungsgesellschaft IDC Benelux voraus.

Von 1986 bis 1990 erwartet das Unternehmen einen jährlichen Zuwachs von zehn bis 15 Prozent. In den vergangenen fünf Jahren hatte die Expansionsrate um 20 Prozent geschwankt. Den Rückgang erklärte IDC Benelux mit einer "allgemeinen Atempause" bei den Anwendern, mit teilweise enttäuschenden Ergebnissen in der Automatisierung und dem Mangel an Fachpersonal.

Die gesamten Ausgaben in den Niederlanden für Hardware und Software betrugen 1985 rund zwölf Milliarden Gulden. In diesem Jahr werden sie 14 Milliarden Gulden ausmachen und bis 1990 etwa 25 Milliarden Gulden erreichen. Die Unternehmen wandten im vergangenen Jahr 16 Prozent ihrer Investitionen für Hardware und Software auf - gegenüber neun Prozent im Jahr 1981.

Vom künftigen Wachstum werden Softwarehäuser wie Volmac, BSO, Cap Gemini und Minihouse profitieren, aber auch Hersteller von Kleincomputern wie Wang, Nixdorf, Olivetti und Ericsson.

Auch in den Niederlanden haben US-Unternehmen das Sagen

Nach Untersuchungen von IDC Benelux beherrschen die US-Unternehmen gegenwärtig auch den niederländischen Markt. Das Gesamtangebot stammt zu 64 Prozent von Firmen mit einer US-amerikanischen Muttergesellschaft, während 16 Prozent aus anderen Ländern kommen. Nur 20 Prozent des Angebots sind niederländischen Ursprungs; hierunter fallen Hersteller wie Philips und Tulip Computers NV sowie eine nicht genau übersehbare Zahl von Softwarefirmen. Die zehn größten Unternehmen, die Hardware und Software in den Niederlanden verkaufen, sind nach der Größe der getätigten Umsätze 1985 (1984 in Klammern, jeweils in Millionen Gulden) folgende: IBM 2005 (1474), DEC 440 (287), Philips TDS 300 (250), Volmac 280 (198), Bull 210 (183), Burroughs 201 (167), Wang 165 (123), Sperry 160 (143), Nixdorf 147 (116) und Hewlett-Packard 140 (125).