SCS untersucht Jobentwicklung - Computerindustrie führt:

Hoher Zuwachs bei Führungs- und Fachkräften

24.08.1984

HAMBURG (CW) - Um fast 87 Prozent stieg die Nachfrage nach Managern und Spezialisten in der Computerindustrie in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum, ermittelte die SCS Personalberatung, Hamburg, in ihrer jüngsten Arbeitsmarktuntersuchung. Der Gesamtmarkt erreichte dagegen lediglich einen Zuwachs von 23,2 Prozent.

Die büro- und informationstechnische Industrie hatte schon in den vorangegangenen Perioden eine außerordentlich positive Entwicklung bei der Nachfrage nach Führungs- und Fachkräften gezeigt. Wurde in den ersten drei Monaten 1983 über sämtliche Branchen gesehen noch ein Rückgang der Ausschreibungen um knapp 20 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 1982 registriert, konnten die Computerhersteller in diesem Zeitraum bereits ein Plus von 29,6 Prozent verbuchen.

Die Aufwärtsentwicklung bestätigte sich für diesen Industriezweig besonders eindrucksvoll im weiteren Verlauf des vergangenen Jahres, denn sie setzte sich im zweiten Quartal mit 42,2 Prozent und im dritten Quartal mit 55,1 Prozent Zuwachsrate gegenüber den jeweiligen Vorperioden fort und erreichte nach der SCS-Untersuchung in den drei letzten Jahresmonaten schließlich 113 Prozent.

Stetig wachsende Anteile

Dieser überdurchschnittliche steile Aufwärtstrend bewirkte, daß der Anteil der Stellenausschreibungen aus der büro- und informationstechnischen Industrie von Periode zu Periode wuchs. Bezogen auf das jeweils erste Halbjahr betrug die Quote 1981 noch 2,8 Prozent, 1982 war sie dann auf 3 Prozent und 1983 auf 4,5 Prozent gestiegen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres machte der Anteil sogar 6,8 Prozent aus. Damit lagen die Computerhersteller nach der elektrotechnischen Industrie (14,5 Prozent Anteil) und dem Maschinen- und Apparatebau (10,2 Prozent Anteil) auf Rang drei der Stellenanbieter für Führungs- und Fachkräfte.

Sofern in den Ausschreibungen bestimmte Ausbildungen gefordert waren, richtete sich im ersten Halbjahr 84 das Gros der Angebote an Ingenieure (28,4 Prozent), nicht näher spezifizierte DV-Spezialisten (24 Prozent), Informatiker (9,1 Prozent) und Betriebswirte (8,9 Prozent).

Positive Strukturentwicklung

Bezüglich der Einsatzgebiete hat sich die Angebotsstruktur in der Computerindustrie nach Ansicht der SCS-Personalberater ausgesprochen günstig entwickelt, da der Anteil der Offerten speziell für Produktionsfachleute von 4,2 Prozent in den ersten Monaten des vergangenen Jahres auf mittlerweile 7,7 Prozent stieg. Die Ausschreibungsquote für Forschungs- und Entwicklungsaufgaben wuchs dabei von 7,2 Prozent auf 10,8 Prozent.

Weit über dem Mittel (8,9 Prozent) lag bei den Computerherstellern mit nahezu 20 Prozent der Anteil der Angebote für die Bereiche Organisation/Rechenzentrum. Sofern diese Ausschreibungen ohne dezidierte Funktionsbeschreibungen erschienen, bezogen sie sicher auch Forschungs- und Entwicklungsaufgaben ein, insbesondere, wenn sie an Ingenieure und Informatiker gerichtet waren.

Bedeutender Arbeitgeber für Informatiker

Für jobsuchende Informatiker belegte die die Computerindustrie den Spitzenplatz, stammten doch aus dieser Branche nach der Halbjahresauswertung der SCS-Personalberatung 22 Prozent der Angebote für sie; etwa ein Drittel dieser Ausschreibungen sollten der Besetzung freier Positionen im Org./DV-Bereich dienen, wobei die zukünftigen Stelleninhaber, wie erwähnt, sicher auch mit dem Einsatz im Entwicklungsbereich zu rechnen haben. Gut 20 Prozent der angesprochenen Informatiker wurden von der Büro- und Informationstechnischen Industrie ausdrücklich für Forschungs- und Entwicklungsaufgaben gesucht, und ebenfalls ein Fünftel sollte Absatz und Verkauf unterstützen. Für PR- und Marketingfunktionen wurden 7,7 Prozent und für Beratertätigkeit 6 Prozent der Ausschreibungen geschaltet.