Firmen geben überproportional viel Geld für Web-Technologien aus

Hoher Return on Investment beschert dem Internet-Markt Höhenflüge

01.05.1998

Bis zum Jahr 2002 sei in den Bereichen Herstellung, Versicherungen und Einzelhandel mit jährlichen Ausgabensteigerungen für Internet-Produkte von 50 bis 60 Prozent zu rechnen, so Gantz. Demgegenüber liege die Wachstumsrate für IT-Investitionen im allgemeinen lediglich zwischen fünf (Versicherungen) und 20 Prozent (Dienstleistungen). Schlußlicht bei den Internet-Ausgaben sei der Bankensektor mit Steigerungen von ungefähr 30 Prozent im Jahr.

Viele Unternehmen wenden sich der Implementierung von Web-Technologien zu, um Kosten zu senken und die Produktivität zu erhöhen, erläutert Gantz. Ausschlaggebend ist dabei offenbar die schnelle Amortisierung von Investitionsentscheidungen. In einer IDC-Untersuchung gaben die beteiligten Firmen einen Return on Investment (ROI) für Internet-Anwendungen von 245 Prozent an, während er bei Client-Server-Systemen nur 95 Prozent betrug. Ausgaben für Web-Technologien rentierten sich bereits nach etwa sechs Wochen, wohingegen sich Client-Server-Installationen erst nach zirka 18 Monaten rechneten.

Diese Kostenfaktoren tragen nach Ansicht von Gantz wesentlich zu einer Verbreitung von Internet-Anwendungen in Unternehmen bei. Einige Industriebereiche investierten hier wesentlich schneller und deutlich stärker als andere, weil sie in höherem Maße von Strukturproblemen betroffen seien. Im öffentlichen Dienstleistungssektor beispielsweise setzten die einem verschärften Wettbewerb aufgrund von Deregulierungsmaßnahmen ausgesetzten Stromkonzerne auf das Internet, um den Kauf und Verkauf von Elektrizität zu rationalisieren.