Problemlösungen auf der Basis von Candle-Produkten

Hohe Komplexität fordert eine vereinfachte Software-Bedienung

02.03.1990

Durch die stetig wachsende Komplexität der Betriebssysteme und das immer größer werdende Angebot an Softwareprodukten wird es zunehmend schwieriger, Software effizient einzusetzen und zu beherrschen. Unter anderem aus diesem Grund hat IBM die "Systems Application Architecture (SAA)" entworfen.

Im SAA-Rahmen wurden beispielsweise grundsätzliche ergonomische Aspekte des Systemdesigns festgesetzt, ein fixer Aufbau von Panels vorgeschrieben und der Kommunikationsweg zwischen dem System und dem Anwender definiert. Diese Vereinheitlichung der Benutzerschnittstellen auf Basis der (..)enstertechnik geschieht unter dem Schlagwort Common User Access (CUA).

Das Hauptziel einer derart "neuen" Oberfläche ist die Erhöhung der Benutzerfreundlichkeit. Durch das "Easy-to-Use" soll erreicht werden, daß die Produkte für alle Mitarbeiter, sei es nun ein erfahrener Systemspezialist, ein Anfänger, ein Manager oder ein Operator, leicht zu erlernen sind.

Darstellung im Pop-up-Window

Nach dem SAA/CUA-Konzept gliedert sich die Bildschirmdarstellung in eine Aktionszeile, einen "Panel-Body" und die Zeile für die Funktionstasten. Von der Aktionszeile (Action Bar) im (..)eren Bereich des Panels können Pull-down-Menüs heruntergeklappt und durch die Eingabe eines Buchstabens Themengebiete selektiert werden. Die Darstellung der Daten und Lösungen erfolgt im sogenannten Pop-up-Window. So kommt der Benutzer einfach und schnell zu dem von ihm gewünschten Anwendungsbereich.

Der Panel-Body kann in verschiedene Bereiche unterteilt werden, um dem Benutzer mehrere Informationen gleichzeitig anzuzeigen oder ihm die Möglichkeit zu geben, abzuändern und hinzuzufügen. Systembefehle sind dabei über eine Kommandozeile einzugeben, sofern man nicht auf die Pull-down-Menüs der Aktionszeile zurückgreifen möchte. Meldungen werden darüber hinaus über eine Message-Area ausgegeben. Und schließlich zeigt die "Function Key Area" dem Anwender die gültigen Belegungen der PF-Funktionstasten an.

Mußte ein Anwender bisher bei Problemen mehr oder weniger gezielt Verzeichnisse und Pfade nach Daten oder Anwendungen durchforsten, so bietet der durch CUA-Konventionen festgelegte einheitliche Kommunikationsweg jetzt einen festgelegten Suchpfad an. Heute wird vom Benutzer nur noch ein Tastendruck gefordert, mit dem er direkt an das Problem herangeführt wird. Früher mußte man ein Systemspezialist sein, um derartige Fehler beheben zu können. Durch Vorgabe eines Pfades, den der Benutzer nur in den seltensten Fällen verlassen muß, wird nicht nur Zeit gespart - die strenge Benutzerführung und leichte Handhabung macht häufig auch den Spezialisten überflüssig.

Betrachten wir ein Beispiel für eine Problemlösung anhand der Produkte Status Monitor und Omegamon/e von Candle:

Beide Produkte entsprechen dem SAA/CUA-Konzept und enthalten im Panel-Body eine grafische Darstellung in Balkenform, wobei die Farben der Balken den momentanen Systemzustand widerspiegeln. Ist ein Balken grün, so ist der Zustand normal. Wechselt die Farbe dagegen zu gelb, so wurden bestimmte, vorher definierte Grenzwerte erreicht, wird sie rot, wurden sie überschritten.

Durch diese einfache Wiedergabe erhält der zuständige Mitarbeiter einen raschen Überblick über sein System (easy-tounderstand). Wird im Status Monitor ein Problem durch einen roten Balken aufgezeigt, so besteht die Möglichkeit, in die gewünschte Session zu zoomen und dort einen Überblick über den momentanen Zustand des MVS-Betriebssystems zu erhalten. Durch Ausnahme-, Engpaß- und Impact-Analyse kann der Ursache des Problems direkt auf den Grund gegangen werden und mit Hilfe von Online. Empfehlungen gelöst werden.

Auf diese Art und Weise ist i die Bearbeitung von Systemproblemen schnell und erfolgreich möglich, ohne daß der verantwortliche Mitarbeiter kostbare Zeit für die Fehlersuche benötigt oder Befehle eingeben muß.

Wie wird die Zukunft im Bereich der Benutzerfreundlichkeit von Softwareprodukten aussehen? Da neuere Entwicklungen ESA, DB2 und PR/SM für noch mehr Komplexität sorgen, muß die Tendenz zu einer noch größeren Vereinfachung der Softwarebedienung führen. Unter diesem Gesichtspunkt gewinnt die Automation immer mehr an Bedeutung.