Populäre TK-Anwendungen/Kommentar

Hoffnungsschimmer im TK-Markt

08.11.2002
Martin Seiler Redakteur CW

Nach der Euphorie der vergangenen Jahre liegt der TK-Markt am Boden. Die Aktien der in diesem Sektor agierenden Unternehmen und Carrier sind im Keller. Doch die Situation ist längst nicht so düster, wie es auf den ersten Blick scheint. Noch immer gibt es erfolgversprechende Innovationen und Ideen, die einen Aufschwung herbeiführen könnten.

Beispiel Konvergenz: Das Zusammenwachsen der alten Telekommunikations- und der jüngeren Datennetze macht Fortschritte. Immer mehr Unternehmen trennen sich von ihren traditionellen TK-Anlagen und setzen zumindest in einzelnen Abteilungen auf Voice over IP, um Sprache über Datennetze zu transportieren. Inzwischen gibt es bereits verschiedene Carrier, die das Verfahren auch im Weitverkehr nutzen.

Ähnlich sieht die Situation im Bereich Metro Ethernet aus. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass diese aus den Unternehmens-LANs stammende Technik sich langfristig in den Weitverkehrsnetzen etablieren könnte. Das wäre für die Provider günstiger als die etablierten Verfahren, würde aber auch den Anwendern einen Preisvorteil bringen. Sollten sich diese beiden Trends behaupten, könnte das einen wichtigen Impuls für die Wirtschaft bedeuten.

Anders stellt sich hingegen die Situation beim momentan so populären Thema der Hotspots dar: Bereits jetzt mehren sich vor allem die Stimmen, dass die drahtlosen öffentlichen Netze eine Bedrohung für die kommende Mobilfunkgeneration UMTS darstellen könnten. Die Überlegung dahinter ist einfach: Wenn ausreichend Hotspots zur Verfügung stehen, die Anwendern unterwegs Datendienste bieten, dann werden nur wenige Kunden bereit sein, wegen solcher Services zu UMTS zu greifen und neue Handys zu kaufen. Sollte sich diese Befürchtung bewahrheiten, würde das der TK-Branche einen erneuten Dämpfer verpassen.