Hoffnungsschimmer für den Thin-Client-Markt

Hoffnungsschimmer für den Thin-Client-Markt Günstige Softwarelizenzen sollen Terminalgeschäft ankurbeln

19.02.1999
SAN MATEO (IDG) - Der Thin-Client-Markt scheint aus seinem Dornröschenschlaf zu erwachen. Ausgerechnet Microsoft, bislang eher Verfechter eines Fat-Client-Modells, soll mit günstigen Softwarelizenzen dazu beitragen, das Terminalgeschäft auf Touren zu bringen.

Mit der Ankündigung, die Preise für seine Windows-Terminal- Server- (WTS-)Software drastisch zu senken, hat Microsoft nach Meinung vieler Anwender das Thin-Client-Geschäft wieder interessant gemacht. Kunden brauchen keine vollständige Windows- NT-Workstation-Lizenz plus einer Client-Access-License (CAL), sondern nur noch eine WTS-CAL sowie eine Windows-NT-Server-CAL pro Terminal. Das Paket kostet mit 150 Dollar um die Hälfte weniger als das zuvor angebotene Software-Bundle. Außerdem bietet Microsoft günstige Lizenzpakete für Unternehmen an.

Auch die Hersteller von Thin-Client-Systemen können Positives vermelden. IBM verkündete stolz, 14 000 seiner Network Stations an den Mann gebracht zu haben. In den nächsten Wochen will das Unternehmen eine neue Intel-basierte Network Station auf den Markt bringen.

Ein weiterer Hersteller, Wyse Technology Inc., hat angekündigt, die Preise für seine Thin-Client-Stationen um bis zu 25 Prozent zu senken. Laut Hersteller hat die wachsende Nachfrage die Preissenkung möglich gemacht. Insider vermuten jedoch, daß die fallenden PC-Preise das Unternehmen unter Druck gesetzt haben.

Analysten bleiben trotz guter Prognosen skeptisch

Obwohl die großen Hersteller wie IBM, Wyse oder NCD 1998 mehr als 100000 Thin-Client-Rechner verkauft haben und die International Data Corp. (IDC) bis zum Jahr 2000 ein Wachstum auf 6,8 Millionen verkaufte Stationen pro Jahr voraussagt, stehen viele Analysten dem Thin-Client-Modell nach wie vor skeptisch gegenüber. Unterschiedliche Bezeichnungen wie Network Computer, Network Terminal oder Windows Terminal würden die Anwender irritieren, so Eilleen O''Brien, Director des Thin-Client-Programms bei IDC. Außerdem erschwerten die Preissenkungen im PC-Sektor die Abgrenzung eines eigenen Thin-Client-Marktes.