Datapoint gibt 20 Mbits-Kit für OEMs frei

Höhere Transferrate soll neuen Wind ins Arcnet bringen

13.04.1990

MENLO PARK (IDG/CW) - Mit der Freigabe der Entwicklungskits für den 20 Mbit/s schnellen "Arcnet-Plus-Chip" will Datapoint im LAN-Markt verlorenen Boden gutmachen. Doch die potentiellen OEM-Anbieter der Arcnet-Karten geben sich zurückhaltend. Sie wollen erst noch die Prototypen abwarten.

Der frühere De-facto-Standard Arcnet hat in letzter Zeit immer mehr LAN-Terrain an Ethernet und Token-Ring verloren.

Mangels internationaler Standardisierung ist es am Markt zu einem geringeren Equipment-Angebot für Arcnet-Netze im Verhältnis zu anderen LAN-Topologien gekommen. Mit "Arcnet Plus", das laut Datapoint eine Übertragungsrate von 20 Mbit pro Sekunde erreicht, will der Hersteller seinen Standard neu beleben und in Konkurrenz zum 16-Mbit-Token-Ring treten.

Eigentlich wollte das Unternehmen bereits im Dezember die ersten Kits an die Drittanbieter liefern. Aufgrund innerbetrieblicher Schwierigkeiten bei der Produktion werden

Fremdhersteller aber erst Anfang Sommer mit der Erprobung und dem Chip-Design beginnen können.

Da die OEMs noch technische Probleme lösen müssen, wie zum Beispiel die Schaffung eines Datenpuffers im lokalen Speicher, um die Kompatibilität zum langsameren alten Standard zu gewährleisten, werden Produkte frühestens im Herbst auf den Markt kommen. Entwickler wie NCR und SMC planen außerdem, "Arcnet Plus" als Controller- oder Interface-Chip anzubieten.

Zudem herrscht bei den Drittanbietern noch Skepsis in puncto Realisierung des Datendurchsatzes von 20 Mbit pro Sekunde, denn bisher wurden bei den Probeläufen nur Transferraten von 15 Mbit pro Sekunde erreicht.

Ferner herrscht auch über den Preis noch Unklarheit: "Arcnet Plus muß billiger sein als die 16-Mbit/s-Token-Ring-Karten. Falls es zu teuer ist, verschwenden wir unsere Zeit", meint Art Nehr, Produktmanager des Unternehmens.