"In Anbetracht der sehr positiven Konjunkturdaten durch den ifo-Geschäftsklimaindex gehe ich davon aus, dass der Anstieg des Euros kurzfristig noch weiter gehen wird. Vor allem die Zahlen der Eurozonen-Dienstleistungssegmente geben Anlass dazu. Dennoch sollte sowohl der in der nächsten Woche veröffentlichte US-Arbeitsmarktbericht als auch die auf lange Sicht nicht mögliche Abkoppelung des Euroraums von der US-Konjunktur mitberücksichtigt werden", sagt Commerzbank-Währungsanalystin Antje Praefcke im Gespräch mit pressetext. Der Expertin zufolge sei jedoch spätestens in der zweiten Jahreshälfte mit einer Abschwächung des Euros zugunsten des Dollars zu rechnen. Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank aufgrund einer sich abschwächenden Konjunktur in Europa seien daher wahrscheinlich.
Vor dem Hintergrund der drohenden Rezession in den USA legen Anleger verstärkt in Euro oder Gold an und tragen damit wesentlich dazu bei, dass der Feinunze-Preis den Rekordstand von 957,85 Dollar erreichte (pressetext berichtete: http://pressetext.at/pte.mc?pte=080214033 ). Die Talfahrt des Dollars trieb aber auch den Preis für ein Fass US-Leichtöl erstmals über 102 Dollar. Laut Praefcke sei der Euro gegenwärtig nur so stark, weil der Dollar so schwach ist. Erst am Dienstag waren die US-Erzeugerpreise unerwartet angestiegen, wodurch die ohnehin bestehenden Rezessionsängste angefacht wurden. Zeitgleich sorgten enttäuschende Stimmungsindikatoren für einen wachsenden Pessimismus in der US-Wirtschaft. So hoffen Anleger nach wie vor auf weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed.
Während die Stimmung in den USA nach wie vor von Unsicherheiten dominiert ist, zeigen sich Unternehmen und Konsumenten hierzulande gegenwärtig weitaus optimistischer. So bleibt die Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt weiterhin dynamisch. Erst heute gab das Statistische Bundesamt bekannt, dass die Erwerbstätigkeit in Deutschland auch zum Jahresauftakt 2008 weiter zugenommen hat. Demnach gab es im Januar 39,57 Millionen Erwerbstätige, das waren 523.000 Personen oder 1,3 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Dennoch gehen Wirtschaftsexperten davon aus, dass sich in Europa in den kommenden Monaten der gleiche Abwärtstrend vollziehen wird wie derzeit in den USA. (pte)