Prüfung in EDV für Kaufmannsgehilfenbrief

"Höchste schwäbische Eisenbahn"

14.02.1975

ESSLINGEN - Bei der Abschlußprüfung im Sommer und im Herbst müssen die Prüflinge der kaufmännischen Berufssparten vor der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Neckar theoretische Grundkenntnisse in der Automatisierten Datenverarbeitung (ADV) nachweisen. Dazu ist es allerdings "höchste (schwäbische) Eisenbahn": Bisher kennen nämlich die angehenden Industrie-, Großhandels-, Außenhandels-, Bank- und Versicherungskaufleute sowie Buchhändler im letzten Lehrjahr die Datenverarbeitung nur vom Hören und Sagen.

Diese Wissenslücke soll jetzt sozusagen im "Schnellverfahren" geschlossen werden.

"Das Kaufmännische Lehrinstitut für die IHK Mittlerer Neckar" (Sitz der IHK ist Stuttgart, Hauptgeschaftsbeziehungsweise Außenstellen sind in Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Nürtingen) hat im Januar 1975 erstmalig zwei überbetriebliche "Pilot" - also Test-Kurse mit insgesamt 40 Unterrichtsstunden gestartet. "Teilnehmer sind etwa 56 Auszubildende aus kleineren und mittleren Unternehmen", berichtet Frau Waltraud Reiber in Vertretung des Institutsleiters Dr. Müller.

EDV fehlt

Die Fächer Betriebsorganisation und ADV seien im Lehrplan der dortigen Berufsschulen noch nicht enthalten. Die im Mai 1973 erlassenen, neuen Ausbildungsverordnungen für Kaufleute schreiben jedoch Kenntnisse dieser Art vor. Waltraud Reiber: "Wir haben Kontakt mit einer Fachschule für Datnverarbeitung aufgenommen, um den Jungen Leuten zukünftig auch praktische Grundlagen der Datenverarbeitung vermitteln zu können." (Anm. d. Red.: Dem Vernehmen nach soll es sich bei der geplanten Zusammenarbeit mit einer DV-Ausbildungsstätte um die Fachschule für Datenverarbeitung und Organisation in Böblingen, Computerwoche Nr. 1/2 vom 10.1. 1975, handeln).