Hochschulen verspielen Web-Chancen

30.10.1998

HAMBURG (CW) - Schlechte Noten bekommen Deutschlands Hochschulen in Sachen Internet. "Die Chancen des neuen Mediums werden weder erkannt noch umgesetzt", urteilt Uwe Kamenz, Marketing-Professor an der Fachhochschule Dortmund. Mit seiner Firma Profnet hat Kamenz im Auftrag der Zeitschrift "Online Today" alle Web-Auftritte von deutschen Universitäten und Fachhochschulen unter die Lupe genommen und nach inhaltlichen und optischen Kritierien bewertet.

Vor allem im interaktiven Bereich verspielen die Lehranstalten nach Aussage der Testexperten die meisten Chancen. Das Vorlesungsverzeichnis findet der Benutzer nur bei einem Drittel der getesteten 259 Hochschulen im Netz. Eine Suchmaschine, Campus- und Gebäudepläne bietet nur jede zweite Einrichtung an. Selbst einfache Telefonverzeichnisse sind dünn gesät. Zuwenig Informationen finden sich auf den Web-Seiten auch über Auslandsstudien, das Akademische Auslandsamt oder BaföG-Zuwendungen. Kritisiert wird auch, daß nur jede zweite Uni ihre Texte in Fremdsprachen-Fassungen angibt.

Positiv fiel dagegen die Fernuniversität Hagen auf, die Vorgänge wie Immatrikulation, Beratung, Seminare, Gruppenarbeit und sogar ganze Studiengänge ins Internet verlagert hat und darum auch Testsieger wurde.