Hochrechnung der BSA Der Einsatz von Raubkopien in der Alten Welt geht jetzt zurueck

11.06.1993

LONDON (hp) - Zum ersten Mal ist der Anteil der eingesetzen illegalen Softwarepakete in Europa ruecklaeufig. Befanden sich 1991 noch Raubkopien fuer 5,3 Milliarden Dollar im Umlauf, wurden 1992 Schwarzkopien im Wert von 4,6 Milliarden eingesetzt. Diese Zahlen beruhen auf einer Hochrechnung der Business Software Alliance (BSA).

Der Rueckgang des illegalen Softwaregebrauchs ist vor allem durch das Inkrafttreten des strengeren europaeischen Urheberrechtsgesetzes zu erklaeren, teilt Brad Smith, European Legal Council des BSA, mit. Der Anteil der Raubkopien in den einzelnen Laendern sei dabei sehr unterschiedlich. Schwarze Schafe seien nach wie vor Spanien und Italien, wo der Anteil der legalen Programme immer noch weniger als 20 Prozent betrage. Am wenigsten Raubkopien faenden sich in Grossbritannien, Schweden und Deutschland.

Die Basis fuer die BSA-Berechnungen bildet die Anzahl der verkauften PCs. Danach werden Hochrechnungen angestellt, wieviel Software fuer diese Rechner theoretisch verkauft werden muesste. Der SW-Verband geht davon aus, dass die Differenz zwischen dieser Hochrechnung und dem tatsaechlich generierten Umsatz der Branche die durch Raubkopien entstandenen Einbussen darstellen. Diese Vorgehensweise wurde schon oft kritisiert, weil beispielsweise Shareware oder Public-Domain-Produkte unberuecksichtigt bleiben. Zudem stellt sich die Frage, in welchen Bereichen die meisten Raubkopien angefertigt werden. "Utilities, Spiele und hier besonders der Flugsimulator sind die beliebtesten Kopierobjekte", erklaert dazu ein Microsoft-Sprecher.