Hoch die Sammeltassen!

13.05.1994

Ben Rosen, amerikanischer Risiko-Kapitalist und Compaq-Mitgruender, verriet jetzt seine Problembewaeltigungsstrategie: Firmenpleiten - solche habe es bei seinen diversen Start-ups durchaus gegeben - habe er stets auch eine gute Seite abgewinnen koennen, geblieben seien ihm nach jedem Flop immerhin die als Give-aways so beliebten Kaffeetassen mit jeweiligem Firmenlogo. Neiderfuellt denkt Trauerwein an Rosens Sammlervernuegen. Unsereinem ist nicht einmal das vergoennt - Angestelltenschicksal! Sebastians Ei-Bi-EM-Haferl wird wohl die einzige Tasse in seinem Trophaeenschrank bleiben - man konnte ja nicht staendig den Hersteller wechseln, um an exotischere Exemplare von potentiellem Sammlerwert heranzukommen. Wer ahnte denn schon, dass sich die Mainline-DV einmal in Richtung offener Systeme entwickeln wuerde, was das Risiko einer Umstellung mindert, gleichzeitig aber Loyalitaet gegenueber einem Hersteller als Wert an sich aus der Mode kommen laesst: keine Treue, keine Tassen. Kommt noch, dass man sich fuer 30 Jahre Zugehoerigkeit zur 360/370-Gemeinde rechtfertigen muss. Fast waere man geneigt, die Standhaftigkeit gegenueber den Verlockungen der Schraegstrich-Welt im nachhinein in einem anderen Licht zu sehen. Die AS/400-Anwender etwa konnten sich immer noch als Abenteurer fuehlen. Doch jetzt soll auch die IBM-Midrange offen werden. Es ist eben auf nichts mehr Verlass.