Hitzefrei in den Server-Räumen!

22.07.2005
Von 
Ludger Schmitz war freiberuflicher IT-Journalist in Kelheim. Er ist spezialisiert auf Open Source und neue Open-Initiativen.

Es lohnt sich, den "Untergrund" der Rechnerräume genauer zu untersuchen. In der Regel wird man auf einen beträchtlichen Kabelverhau stoßen, der die Luftdurchströmung behindert. "In der Medizin würde man von Arterienverkalkung reden", stellt Stulz-Manager Heumann fest. "Die Optimierung fängt im Doppelboden an."

Die Ausrichtung der Server zu kalten und heißen Gängen verbessert die Klimatisierung von Rechnerräumen.
Die Ausrichtung der Server zu kalten und heißen Gängen verbessert die Klimatisierung von Rechnerräumen.

Die Ursache des Chaos im Unterboden ist schnell ausgemacht. Pizzabox-Racks verlangen wegen der redundanten Auslegung mindestens zwei Strom- und zwei Netzwerkkabel pro Server. So kommen bei 1U-Servern für ein Rack 186 Strippen zusammen. Außerdem sind Kabelüberlängen aufgerollt, mehrere Kabel kreuzen sich über- statt nebeneinander, bei Server-Umbauten wurden die Kabel einfach abgeschnitten und im Boden liegen gelassen.

Einfache Sanierung wirkt

Hier kann man eine deutlich bessere Luftdurchführung und Kühlung ohne großen Aufwand erzielen: überflüssige Kabel entfernen, die Strippen kürzen und so verlegen, dass sie keine hohen Kreuzungen bilden. Hersteller wie IBM bieten Lösungen an, mit denen sich mehrere Kabel zu einem zusammenfassen lassen. Es ist nicht einmal zwingend erforderlich, die Kabel in Trassen zu führen. In der Regel ist es besser, sie am Boden liegen zu lassen, denn Kabeltrassen können den Luftaustritt an den Gitterplatten behindern.

Das nächste Problem ist die Positionierung der Schlitzplatten. Das DV-Personal neigt dazu, warme Areale im Server-Raum sofort dadurch zu bekämpfen, dass Kaltluftaustritte angebracht werden. Nichts ist falscher. Kalte Luft darf nur vor die Server geführt werden, niemals hinter sie.