Volle Konzentration auf das Speichergeschäft

Hitachi Data Systems verzichtet auf die Entwicklung neuer Server

15.12.2000
MÜNCHEN (kk) - Hitachi Data Systems hat alle Pläne zum Bau eines neuen Hybridrechners begraben und will sich ausschließlich dem Speichergeschäft widmen.

Seit seinem Antritt als Chief Executive Officer (CEO) im April dieses Jahres hat Dr. Jun Naruse die Organisation der Hitachi Data Systems Corp. (HDS) als Matrix angelegt und in sechs unabhängige Geschäftseinheiten aufgeteilt. "Wir fühlen uns als Startup-Company, im ganzen Unternehmen herrscht Aufbruchstimmung", beschreibt Naruse die neue Firmenkultur. Der Verwaltungsapparat wurde um 600 Stellen auf jetzt etwa 40 Arbeitsplätze reduziert. Entschieden wurde auch, die Entwicklung des als Hybridrechner geplanten Servers (Codename "Hercules") einzustellen. Stattdessen soll das Geschäft mit Speichersystemen forciert werden.

Nachdem Comparex als Vertriebspartner ausgefallen ist und sich EMC angeschlossen hat, musste insbesondere in Europa eine eigene Vertriebsmannschaft aufgebaut werden. Auch der deutsche Geschäftsführer, Henrik Hansen, folgt für sein Gebiet der Devise "Schlank ist schön" und lagert möglichst viele Bereiche an externe Dienstleister aus. Derzeit beschäftigt Hansen rund 50 Mitarbeiter zuzüglich 30 Ingenieuren einer Wiesbadener Servicefirma, "die ich disponieren kann". Das neu aufgebaute Geschäft laufe sehr gut, man habe die ehemaligen Comparex-Kunden nicht an EMC verloren, so der deutsche Geschäftsführer. In diesem Geschäftsjahr (bis 31.März 2001) will Hansen etwa 80 Millionen Mark Umsatz erreichen. In den darauffolgenden Jahren sollen sich die Einnahmen jeweils verdoppeln.

Naruse plant, heuer insgesamt rund 1,5 Milliarden Dollar einzunehmen, und will bis 2003 den Jahresumsatz auf vier Milliarden Dollar hochschrauben. Ein Drittel davon soll HP beisteuern, das Comparex als OEM-Partner abgelöst hat. Zunehmend wichtiger sei das Geschäft mit offenen Systemen, Speicher für Mainframes machen nur mehr etwa 20 Prozent des Umsatzes aus.