Neuer Switch vorgestellt

Hitachi bereitet sich einen Weg in das Geschäft mit Networking-Komponenten

18.09.1998

Knapp 30 Prozent steuert die Abteilung Information Systems & Electronics zum Hitachi-Umsatz bei. Innerhalb dieses Geschäftsbereiches hat sich der japanische Konzern einen Namen mit Mainframes, PCs, Perpheriegeräten sowie Halbleitern erworben, und im vergangenen Fiskaljahr allerdings vor allem mit Chips einen Milliarden-Verlust eingefahren (siehe CW 37, vom 11.September 1998, Seite 6: "Hitachi-Konzern fährt schlechtestes Ergebnis seit 50 Jahren ein"). Das ebenfalls dieser Abteilung zugeordnete Geschäft mit Kommunikationstechnik konzentrierte sich bis dato auf Angebote wie Vermittlungsanlagen und ATM-Switches für Carrier-Backbones. Lediglich im Heimatmarkt Japan wagte Hitachi mit Hubs, Router, Switches und ISDN-Equipment den Schritt ins Networking-Geschäft.

Außerhalb Nippons ist den Netzexperten der Name Hitachi weitgehend unbekannt, obwohl sie möglicherweise die Technik des Unternehmens bereits nutzen. Denn bislang belieferte Hitachi bereits einige Hersteller mit OEM-Ware. Seit Anfang des Jahres baut der japanische Hersteller jedoch einen Direktvertrieb auf, der Produkte mit Hitachi-Logo in die Regale des Handels bringen soll.

Das Produktportfolio besteht zur Zeit aus ATM-Switches der "pAN-1000"-Serie, die je nach Ausführung eine Switching- Kapazität zwischen drei und 20 Gbit/s verarbeitet und bis zu 32 OC-12-Ports integrieren (OC=Optical Carrier, OC-12 bedeutet eine Bandbreite von 622 Mbit/s). Im Workgroup-Bereich versucht Hitachi Ethernet- und Fast-Ethernet-Switches unter eigenem Namen an den Mann zu bringen. Die Geräte der "HS-150"-Serie integrieren maximal 16 beziehungsweise 32 Ethernet- und Fast-Ethernet-Ports und beinhalten Uplinks für FDDI- und ATM-Backbones. Besonderheiten sind die Möglichkeit zum IP-Routing im LAN sowie Filtermechanismen, die den Broadcast- und Multicast-Verkehr begrenzen.

Neu im Portfolio ist der Switch "HS 160". Das Gerät verfügt über zwei OC-3-Uplinks zum ATM-Netz, die sich als redundante Verbindungen konfigurieren lassen (OC-3 liefert eine Bandbreite von 155 Mbit/s). Auf der Fast-Ethernet-Seite sind zwölf Endgeräte oder weitere Switches anschließbar. Die Schnittstellen akzeptieren Ethernet- und Fast-Ethernet-Verbindungen und erkennen die Übertragungsrate selbsttätig.

ATM-Dienste wie Layer-3- und Layer-4-Switching sind bereits implementiert, hinzu kommen einige Standards des ATM-Forums wie etwa das User Network Interface (UNI) 4.0, IP over ATM sowie LAN Emulation (Lane) 2.0. Multiprotokoll over ATM (MPOA), die LAN-Emulation erweiternde Norm ist noch nicht umgesetzt. Eine Lösung soll bis Ende des Jahres gefunden werden.