Oracle braucht CRM-Zukäufe
Gleichwohl ist Oracle auf CRM-Zukäufe angewiesen: Im deutschen Markt konnte das Unternehmen mit eigenen CRM-Produkten nie richtig Fuss fassen. Dem auf CRM spezialisierten Berater Wolfgang Schwetz aus Karlsruhe zufolge kommt Oracle hierzulande auf gerade einmal drei Installationen. Ein wenig mehr Bedeutung erlangte der Anbieter durch den Kauf von Peoplesoft, mit Siebel legt er weiter zu.
Direkt betroffen von Oracles Siebel-Übernahme ist SAP. Doch die Walldorfer strotzen vor Selbstbewusstsein. "Wir vertreiben mehr CRM-Lizenzen als Oracle mit all seinen Produkten zusammen, daran ändert auch die Siebel-Übernahme nichts", so ein Unternehmenssprecher. "Für uns ist dies eine konsequente Fortsetzung der Oracle-Strategie, Kunden zu kaufen", verlautet es spöttisch aus der Konzernzentrale. SAP sehe keinen Anlass, seine Strategie zu ändern. So werde man sich auch keinen Bieterstreit mit Oracle liefern, um Siebel zu erwerben. |
Den Umsatz von Siebel in Deutschland taxiert Schwetz für das Jahr 2003 allerdings auf weniger als 20 Millionen Euro. Nach den Zahlen des Beratungshauses Gartner belegt Siebel hierzulande den zweiten Platz mit einem Marktanteil am Lizenzumsatz von 6,6 Prozent im Jahr 2003. SAP bringt es auf 43,8 Prozent. Siebel beschäftigt derzeit etwa 100 Mitarbeiter in Deutschland.