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Gegenschall neutralisiert lästige Geräusche

Hightech soll der Lärmbelästigung ein Ende bereiten

14.04.2008
Von pte pte
Friedliche Ruhe in den eigenen vier Wänden - für lärmgeplagte Menschen ein hohes Ziel. Forscher arbeiten daran, störende Geräusche mit Gegenschall zu minimieren.

Musikhandys, MP3-Player und leistungsstarke Musikboxen sorgen dafür, dass unser Alltag von einer steigenden Anzahl an Geräuschen bestimmt ist. In den letzten Jahren kommen jedoch immer mehr Produkte auf den Markt, die dem Lärm ein Ende machen sollen, berichtet die "Financial Times Deutschland". Die Bandbreite der Möglichkeiten, sich eine Oase der Stille zu schaffen, reicht von klassischen Ohrstöpseln bis zum Anheuern eines professionellen Schallschutzberaters. Die perfekte Lärmdämmung wurde bisher noch nicht entwickelt, doch Forscher an der Bundeswehruniversität Hamburg arbeiten bereits daran.

Viele, die sich unterwegs von Straßenlärm, Telefongesprächen oder Klingelton-Präsentationen gestört fühlen, greifen zu MP3-Playern, um sich angenehmeren Klängen auszusetzen. Dabei ist jedoch wichtig, dass der Kopfhörer den Umgebungslärm abschirmt. Das funktioniert unter anderem mit der Gegenschalltechnik. Kopfhörer wie beispielsweise die Noise-Cancellation Headphones FJ454 von Sharper Image nutzen diese Technologie. Dabei nehmen winzige Mikrofone den Umgebungslärm auf und neutralisieren ihn, indem sie entsprechenden Gegenschall ausstrahlen. Bis zu 30 Dezibel weniger Störgeräusche können so erreicht werden. Besonders gut klappt es bei tieffrequentem Lärm.

Zukunftsmusik ist derzeit noch die perfekte Lärmdämmung für die eigenen vier Wände. Hamburger Forscher arbeiten aber bereits auch daran. Auch sie setzen auf die Gegenschalltechnik, die ähnlich wie bei den Kopfhörern funktionieren soll. Die Besonderheit dieser Anlage wird die Fähigkeit sein, das Klingeln des Weckers zu hören, Straßenlärm oder die Musikanlage des Nachbarn gleichzeitig aber auszublenden. Ziel ist es, dies flächendeckend im ganzen Raum zu ermöglichen. Bisher konnten die Wissenschaftler zumindest eine Ruhezone von einem Kubikmeter schaffen. In welcher Form die Technologie auf den Markt kommen wird - ob als Kissen, Matratzeneinsatz oder ganz anders - ist noch unklar. (pte)