"High-Tech-Klau" der UdSSR untersucht

22.11.1985

NEW YORK (CW) - Mit einem Zitat frei nach Lenin ("Eines Tages werden uns die Kapitalisten den Strick verkaufen, an dem wir sie aufhängen werden") macht "Newsweek" einen Bericht über "High-Tech-Klau" durch die UdSSR und ihre Verbündeten auf.

Diese Länder hätten Technologie-Diebstahl zu einem einträglichen Geschäft gemacht und Uneinigkeit in der Diskussion zwischen den USA und ihren Alliierten darüber ausgelöst, wie die Geheimnisse des Westens bewahrt werden können. Scheinbar "harmlose" Erzeugnisse wie Laser, Lichtwellenleiter und Computer, die eigentlich für den zivilen Gebrauch bestimmt seien könnten von den Ostblockländern ohne großen Aufwand in Waffen umfunktioniert werden. Nach Berechnungen von "Newsweek" hat der Ostblock auf dem Wege der illegalen Beschaffung im Westen bislang über 50 Milliarden US-Dollar an Forschungs- und Entwicklungskosten für neue Waffen eingespart. Die Bemühungen der USA, diese Entwicklung zu stoppen, hätten zu einer Belastung der Beziehungen innerhalb der westlichen Allianz geführt. Es bestehe weiterhin Widerstand gegen die US-Restriktionen. Und trotz einiger gemeinsamer Maßnahmen glaubten die europäischen Regierungen, Washington versuche, zu viele verschiedene Technologien zu kontrollieren. Westeuropäische Geschäftsleute beschwerten sich darüber, daß das Lizenzprozedere zu zeitaufwendig, verwirrend und unvorhersehbar sei. Dabei seien einige sogar der Ansicht, daß die USA Kapital aus der Situation schlagen.