GPS & Co. für Katze und Hund

High-Tech für Haustiere auf der Interzoo 2016

27.05.2016
Nichts geht mehr ohne Technik - selbst wenn es um des Menschen liebste Gefährten geht. GPS-Ortungssysteme helfen bei der Suche nach dem entlaufenen Liebling, Hausklappen öffnen sich per Mikrochip, die Fütterung wird per Smartphone erledigt.

Fragen Sie sich auch manchmal, wie es dem Haustier Zuhause so ganz alleine wohl geht? Die Antwort auf diese Frage gibt inzwischen vielerorts moderne Technik: Per Webcam können Benutzer nach Hund oder Katze sehen und unter anderem verfolgen ob und in welchem Ausmaß der Vierbeiner gerade aktiv ist. Einer, der so ein System anbietet, ist der Australier Sebastian Langton. "Ich habe meine Katze verloren, die Liebe meines Lebens", berichtet der Unternehmer auf der Fachmesse Interzoo in Nürnberg. Damit ihm das künftig nicht mehr passiert - und um anderen Menschen in ähnlichen Situation zu helfen - hat er einen GPS-Tracker für Haustiere entwickelt. Zehntausende dieser Geräte habe er seit deren Markteinführung im November 2015 in Australien, den USA und in Großbritannien verkauft, berichtet Langton weiter. Nun will er den europäischen Markt erobern.

GPS, Mikrochips, Smartphone-Apps: Technik fürs Haustier

Den Trend zu Ortungssystemen und Aktivitäts-Trackern für Hunde und Katzen haben vor allem Unternehmen aus dem englischsprachigen Raum mit auf die Fachmesse für Heimtierbedarf in Nürnberg gebracht - laut Veranstalter die weltgrößte Messe ihrer Art. Ein britisches Unternehmen bietet beispielsweise ein Device an, mit dem Haustier-Halter über eine Smartphone-App mit ihren Haustieren sprechen und ihnen auch Leckerlis "freigeben" kann.

Auch Haustierklappen lassen sich inzwischen über einen Mikrochip steuern, der vielen Hunden und Katzen ohnehin beim Tierarzt implantiert wird. Der wesentliche Vorteil dieser Lösung: Zugangskontrolle. Das Nachbartier bleibt draußen. Ein weiteres Beispiel: Ein Sensor erkennt, wenn sich ein hungriger Vierbeiner seinem luftdicht verschlossenen Napf nähert und öffnet daraufhin automatisch den Deckel. "In einer Umfrage haben wir herausgefunden, dass Katzenbesitzer bis zu einem Drittel des Futters wegwerfen, weil es ausgetrocknet ist", schildert Kathleen Speichert vom Hersteller Sure Flap die Hintergründe für diese Erfindung.

Interzoo 2016: Aquarium per Tablet steuern

Doch nicht für Hunde und Katzen gibt es High-Tech-Gadgets: Ebenso technisch raffiniert ist inzwischen auch die Beleuchtung von Aquarien und Terrarien - steuerbar per Tablet. So lässt sich mit modernen LED-Leuchten nicht nur viel Energie sparen, sondern auch naturnahes Licht erzeugen. Sogar Sonnenaufgänge lassen sich mit der Technik simulieren. "Der Vorteil dabei ist, dass die Tiere keinen Schreck mehr bekommen, wenn morgens plötzlich das Licht angestellt wird", sagt Stefan Immke von Econlux.

Die Kölner Firma bietet auch Aquarien für Quallen an - eine Neuheit, die auf der Interzoo 2016 immer wieder ins Auge fällt. Anmutig gleiten die Tiere durch ein - nur sieben Liter Wasser fassendes - Becken. "Für die Qualle ist das kein kleiner und enger Lebensraum, sondern ein unendlicher, weil sie darin immer zirkulieren kann", sagt Immke. "Quallen brauchen nur eines: sauberes Wasser." Und für dieses sorge eine eingebaute Pumpe in dem mit Farbwechselfunktion ausgestatteten Aquarium.

Tierische Gadgets: High-Tech gegen Langeweile

Um Haustiere körperlich und geistig fit zu halten, haben sich die Hersteller ebenfalls viele neue Produkte einfallen lassen - unter anderem für Kleinsäuger. "80 Prozent der Tiere leiden an maximaler Langeweile", meint Katharina Engling von Bunny Tierernährung. "Ein gelangweiltes Tier wird nicht zutraulich, vielleicht sogar aggressiv." In drei Schwierigkeitsstufen eingeteiltes Spielzeug für Nagetiere stellt deshalb unterschiedliche Herausforderungen: In Säckchen und Matten versteckte Snacks sollen Sinne ansprechen, die sonst in der Haustierhaltung oft verkümmern. Und mit verschiedenen Übungen kann sogar trainiert werden, dass das Kleintier aus der Hand frisst. (fm)