Haushalt des Bundesforschungsministeriums mit 7,41 Milliarden Mark verabschiedet:

High-Tech-Bereich mit zweistelligem Zuwachs

24.01.1986

BONN (sch) - Die Hauptpositionen im Forschungshaushalt 1980, den das Bundesministerium für Forschung und Technologie kürzlich verabschiedet hat, sind weiterhin von den Bereichen Grundlagenforschung und Schlüsseltechnologien belegt. Wesentlich weniger Geld als bisher will das Bonner Amt dagegen für die Energieforschung im Nuklearbereich ausgeben.

Mit den zur Verfügung stehenden und gegenüber 1985 um drei Prozent gestiegenen Mitteln in Höhe von insgesamt 7,41 Milliarden Mark wird das BMFT rund 70 Prozent der zivilen Forschungsausgaben des Bundes und damit zirka 13 Prozent der gesamten deutschen Forschungsausgaben finanzieren. Dabei ergeben sich im Gesamtbudget die fünf großen Förderungsschwerpunkte "Grundlagenforschung", "Staatliche Langzeitprogramme", "Forschung für die Verbesserung und Sicherung der Lebensbedingungen ", "Wirtschaftsbezogene Technologieförderung mit Schlüsseltechnologien" und "Verbesserung der Rahmenbedingungen für Forschung, Entwicklung und Innovation in der Wirtschaft". Die im Rahmen der BMFT-Neuorientierung im Stellenwert aufgerückte Grundlagenforschung wird 1986 mit knapp 1,5 Milliarden Mark 35 Prozent des gesamten Haushalts 1986 "verschlingen"; die entsprechenden Kennwerte lagen 1982 bei 26 Prozent und 1985 bei 35 Prozent.

Bei den Schlüsseltechnologien steigen die Ausgaben auf 1,97 Milliarden Mark und erreichen damit einen Anteil von 26,5 Prozent am Gesamthaushalt. In Hinblick auf die hochtechnologischen Bereiche lassen sich folgende Budgetanteile festhalten: Informationsverarbeitung 179,3 Millionen Markt (plus 19 Prozent) technische Kommunikation 131,3 Millionen Markt (plus 27,1 Prozent), elektronische Bauelemente 230,3 Millionen Mark (plus 35,1 Prozent), Anwendung der Mikroelektronik und Mikroperipherie 75 Millionen Mark (minus 15,1 Prozent). Außerdem fallen in diesen Sektor die Fertigungstechnik mit 156,2 Millionen Mark (plus 1 0,7 Prozent), Biotechnologie 179,4 Millionen Mark (plus 29,5 Prozent) und die chemische Verfahrensforschung mit 17, 6 Millionen Mark (minus 6,1 Prozent).

Für die Schaffung besserer Forschungsbedingungen in der Wirtschaft stehen dem Bundesministerium für Forschung und Technologie in diesem Jahr mit 249 Millionen Mark 44,6 Prozent mehr Gelder zur Verfügung als 1985. Zu diesem Bereich gehören der Modellversuch technologieorientierter Unternehmensgründungen mit 70,8 Millionen Mark, die indirekte Förderung des FuE-Personals in der Wirtschaft mit 100 Millionen Mark und weitere Maßnahmen zur Förderung der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft auf dem FuE-Sektor mit 68,2 Prozent.

Staatliche Langzeitprogramme werden in dem Haushalt 1986 mit 1,3 Milliarden Mark berücksichtigt. Schwerpunkt ist hier mit 962 Millionen Mark der vorgesehenen Ausgaben der Bereich der Weltraumforschung und -technik. Auf diesem Gebiet soll im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit in den nächsten Jahren eine Expansion stattfinden. Die nukleare Energieforschung ist dagegen weiterhin auf dem Rückzug. 1986 sind für diese "Disziplin" 23,9 Prozent weniger als im Vorjahr veranschlagt. Der Anteil am Gesamthaushalt beträgt 1986 nur noch 16,1 Prozent (21,9 Prozent 1985).