Consultants-Unternehmen suchen Mitarbeiter mit DV-Wissen:

High-Tech-Berater zunehmend gefragt

10.03.1989

MÜNCHEN (ih) - Die Beratungsfirmen brauchen immer mehr Mitarbeiter mit DV-Know-how: Ihr Anteil stieg von rund fünf Prozent Im Jahre 1980 auf 29 Prozent Im vergangenen Jahr. Allerdings sehen ehrgeizige Nachwuchskräfte die Position bei einem Consultants- oder Softwarehaus zunehmend auch als Sprungbrett für eine spätere Führungsposition In der Industrie.

In über sieben Prozent aller Stellenangebote in bundesdeutschen Tageszeitungen werden Berater unterschiedlicher Qualifikation gesucht: Seit Anfang der Achtziger Jahre hat sich ihr Anteil um das Dreieinhalbfache erhöht. Ganz oben auf der Wunschliste der Beratungsunternehmen stehen Mitarbeiter mit DV-Kenntnissen. Auffallend ist, daß der Anteil der Betriebs- und Volkswirte unter den Gesuchten, der seinerzeit noch ein Viertel betrug, auf 18 Prozent gesunken ist. Naturwissenschaftler verdreifachten sich in den Berateranzeigen auf drei Prozent, Ingenieure machen jetzt 19 Prozent aus (1980: 17 Prozent).

"Die Position des High-Tech-Beraters wird in der beruflichen Planung ehrgeiziger Nachwuchskräfte zu einem immer wichtigeren Karrierebaustein", erklärt denn auch Heinz Streicher von der SCS Scientific Control Systems GmbH in Hamburg.

Die Hochschulabgänger sehen ihre Zeit bei einem Beratungsunternehmen zunehmend als Sprungbrett für eine Managerposition in der Informationstechnik großer Industrieunternehmen. Streicher weiter: "Nach einem sehr guten Hochschulexamen und einigen Jahren praktischer Arbeit in der Anwendungspraxis oder beim Hersteller sind schließlich Gehälter von 80000 Mark nicht unüblich."

Daß ein Teil der jungen Leute die Beratungs- oder Softwareunternehmen nach einiger Zeit wieder verläßt, bedauert Streicher zwar, sieht aber auch Vorteile: "Damit haben wir wenigstens für ein paar Jahre Mitarbeiter, die engagiert sind und Karriere machen wollen. Davon können unsere Kunden nur profitieren."