Standard möglicherweise im nächsten Sommer

High-speed Token Ring könnte Anwendern Migration zu Fast Ethernet ersparen

12.09.1997

Wenn es dem Komitee 802.5 des Institute of Electrical and Electronical Engineers (IEEE) tatsächlich gelingen könnte, den Standard für High-speed Token Ring wie geplant bis Sommer 1998 festzuschreiben, dann bliebe Anwendern, denen die derzeitige Token-Ring-Geschwindigkeit von 16 Mbit/s nicht mehr ausreicht, die Migration zu Fast Ethernet eventuell erspart.

Die Norm für die schnelle Variante von Token Ring soll in drei Teile zerlegt werden: Zunächst ist die Spezifikation für Übertragungen mit 100 Mbit/s über Kupferleitungen anvisiert. Parallel dazu erfolgt die Festschreibung der Glasfasernorm. Erst später ist mit einer Gigabit-Version zu rechnen, die aller Wahrscheinlichkeit nach auch auf Glasfaser als Medium aufsetzen wird.

Schlüsselattribute von Token Ring wie beispielsweise Rahmengröße, Source-Routing und Prioritäts-Level sollen auf jeden Fall beibehalten werden. Des weiteren hat sich die Standardisierungsgruppe darauf geeinigt, daß der Standard IEEE 802.q für mehrfache virtuelle LANs unterstützt werden soll - dies würde Token-Ring- und Ethernet-Anwendern erlauben, gemeinsam auf einen Server zuzugreifen.

Derzeit sieht der Zeitplan für die Standardisierung vor, daß bis November ein erster Entwurf erstellt wird. Nach der Klärung der größeren technischen Details im Frühjahr 1998 wird die endgültige Fassung im Frühsommer erwartet. Robert Love, Vorsitzender des IEEE-802.5-Komitees, ist sich des Zeitdrucks bewußt: "Der Zeitfaktor spielt eine große Rolle - wir müssen uns sputen."

Um die Entwicklung des Verfahrens voranzutreiben, soll noch im September die High-speed Token Ring Alliance gegründet werden. Dem Vernehmen nach wird die Vereinigung separate Organe für Technik und Marketing haben.