Standardisierung scheint einen Schritt vorwärtszukommen:

High-Sierra-Gremium befürwortet CD-ROMs

03.10.1986

ST. PAUL/PARIS/OXFORD (CWN) - Einen weiteren Schritt in Richtung einer Vereinheitlichung im Bereich der optischen Speichermedien ist die Industrie jetzt gegangen: Im US-Bundesstaat Minnesota wurde die Standardisierung der CD-ROMs verabschiedet, wonach dieses Produkt einem festgelegten Format entsprechen solle.

Eingeleitet wurde dies durch die neugegründete High Sierra Group, einem Komitee bestehend aus 13 Unternehmen, die mit CD-ROMs zu tun haben. Als greifbares Ergebnis kam im Anschluß an diese Standardisierungsvereinbarung eine optische Disk heraus, die von 3M zusammen mit der Reference Technology Inc. in Boulder als Prototyp vorgestellt wurde.

Mike Befeler, zuständig für den Marketingbereich bei Reference Tech, meinte dazu, daß dies "das erste Mal ist, daß von 3Ms Seite eine solche Disk kommt, die dem Standard des Gremiums entspricht". Obwohl bis jetzt bereits einige CD-ROM-Geräte und die dazugehörigen Medien Einzug gefunden haben, herrscht bei der Mehrzahl der Anwender nach wie vor Zurückhaltung aufgrund des industrieweit fehlenden Dateienformat-Standards.

Die Idee, eine Standardisierung für diese Technik durchzusetzen, kam während der diesjährigen National Computer Conference in Las Vegas auf. Mittlerweile hat das Gremium eine Verzeichnisstruktur und den Aufbau der Datenbereiche sowie deren Format definiert. Als Folge dieser Vereinheitlichung hofft man nun, daß sich die Anbieter von Disks und Laufwerken diesem Standard anpassen.

Parallel zu diesen Standardisierungsmaßnahmen ist nun auch ein Buch zu diesem Thema erhältlich:

"CD-ROM-Standards - The Book" wurde von jeweils einem Mitarbeiter bei DEC, Infotech, 3M und von Utlas verfaßt. Wie die Autoren mitteilten, wollte man mit diesem erstmals verfügbaren Werk über das Standardisierungsthema bei optischen Speichermedien in erster Linie der Industrie die Möglichkeiten aufzeigen die eine Implementierung von CD-ROMs als Alternative zu magnetischen Datenträgern nach sich zieht. Außerdem beschreibt das Buch die technische Evolution, die die optischen Speicher im Laufe der Zeit mitgemacht haben. Auch der Softwareanbieter Microsoft Corp. ist momentan dabei, sein MS-DOS-Betriebssystem für Mikros entsprechend auf den Einsatz von CD-ROMs zuzuschneiden. Ein Pre-Release, das in Verbindung mit Laufwerken der Eindhovener Philips N. V. lauffähig ist, wurde auf der Sicob in Paris erstmals vorgestellt. Das Betriebssystem-Upgrade soll damit auf einem IBM PC oder Kompatiblen den Zugriff zu den neuen Laufwerken ermöglichen. Mit diesem Schritt erhofft sich Microsoft nun eine indirekte Ankurbelung des bislang nur mäßigen CD-ROM-Geschäftes.