1993 sollen erste TK-Produkte kommen

Hewlett-Packard spart durch Zwangsurlaub und Job-Abbau

16.10.1992

PALO ALTO (CW) - Durch massive Stellenstreichungen und mit einer Unterbrechung der Arbeit für die meisten Mitarbeiter zwischen Weihnachten und Neujahr will die Hewlett-Packard Co. ihre operativen Kosten unter Kontrolle bringen. Gleichzeitig steigt der Computerkonzern in den TK-Markt ein.

Ein Prämienangebot soll 2700 Mitarbeiter bis Anfang 1993 zum freiwilligen Ausscheiden bewegen. Ein halbes Jahresgehalt plus ein halbes Monatsgehalt für jedes Jahr Unternehmenszugehörigkeit erhalten Mitarbeiter, die dieses Angebot annehmen. 2000 sollen es allein in den USA werden, kalkuliert der Computer- und Medizinelektronik-Hersteller aus Kalifornien.

Zusätzlich werden die meisten amerikanischen und eine Reihe von ausländischen HP-Niederlassungen zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen bleiben. Drei Arbeitstage fallen damit weg, HP will sie allerdings bezahlen. Für terminkritische Lieferungen, Anwenderunterstützung und für Entwicklungsaufgaben mit höchster Priorität soll das erforderliche Personal jedoch am Arbeitsplatz erscheinen.

Wie hoch HP den Spareffekt durch diese Maßnahmen veranschlagt, wurde nicht bekanntgegeben; das Unternehmen rechnet indessen damit, daß die Aktionäre mit 40 Cent pro Papier zur Kasse gebeten werden müssen.

Außer den Sparmaßnahmen gab der kalifornische Konzern seinen Einstieg in den Telekommunikations-Markt bekannt. Eine neugegründete Geschäftseinheit soll intelligente Netze sowie Produkte für das Management öffentlicher und privater Netzwerke entwickeln. Die Telecommunications Systems Business Unit (TSBU) wird drei Niederlassungen haben, verlautete vom kalifornischen HP-Hauptsitz, und zwar in Singapur, Grenoble und Sunnyvale.

Alle drei werden sowohl Entwicklungs- als auch Marketing- und Support-Abteilungen beherbergeng so die Planung. Ohne die Entwicklungsvorhaben weiter zu spezifizieren, sagte ein Unternehmenssprecher, man könne im kommenden Jahr mit den ersten Produkten rechnen.