Pläne für die kommenden Jahre

Hewlett-Packard schickt 64-Bit-Unix ins Rennen

04.10.1996

Das jetzt freigegebene "HP-UX 10.20" läuft auf den Enterprise Parallel Servern (EPS) aus der 9000er Reihe von HP und wurde für die 64-Bit-Mikroprozessoren des Typs PA-8000 optimiert, die bislang nur mit diesem Betriebssystem funktionieren. Beim Rechnerkauf wird künftig automatisch eine Zweibenutzerlizenz mitgeliefert.

Wie bereits die Vorläuferversion unterstützt das Betriebssystem symmetrisches Multiprocessing. Den Kunden wird versichert, daß sie ihre für die Versionen 9.x und 10.x geschriebenen Anwendungen unverändert weiternutzen können.

Neu ist die Möglichkeit, Dateien bis zu einer Größe von 128 GB zu verwalten, wobei hierarchische und journalorientierte Dateisysteme (HFS und JFS) sowie der logical Volume Manager (LVM) genutzt werden. Insgesamt kann HP-UX jetzt 3,75 GB Hauptspeicher adressieren. Damit eigne sich das Betriebssystem für Hochleistungs-Anwendungen im unternehmensweiten Einsatz. Gedacht ist hier etwa an Data-Warehousing und aufwendige Online- Transaktionen.

In dieselbe Richtung zielen die neuen Features für Entwickler. Dazu gehören schnelle Prozeduraufrufe, Mapping des virtuellen Speichers und die Nutzung großer Speicherseiten. Weitere Neuerungen sind, daß nun bis zu zwei Milliarden Benutzer- und Gruppennummern vergeben werden können, die Unterstützung der X11R6-Grafikbibliotheken sowie die Integration des Data Management Application Programming Interface (DMAPI) für hierarchische Speicherverwaltung. Verbessert wurde der Ressource Manager, der jetzt die Speicherzuweisung nach Benutzer, Gruppen und Prozessen zuläßt.

Im Rahmen der Betriebssystem-Freigabe stellte HP seine weiteren Unix-Pläne vor. Danach soll HP-UX bis Mitte 1997 alle noch fehlenden 64-Bit-Funktionen erhalten (siehe Kasten).