Léo Apotheker sucht die Cloud

Hewlett-Packard muss sich neu erfinden

29.06.2011
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Wie sieht der Zeitplan aus?

Hewlett-Packard führt in Sachen Umsatz deutlich.
Hewlett-Packard führt in Sachen Umsatz deutlich.

Der Zeitplan für HPs Zukunftsstrategie bleibt vage. Die Cloud-Infrastruktur soll bis zu einem nicht näher bezeichneten Zeitpunkt im Jahr 2012 fertig sein. Wer dort wann welche Services anbieten wird, steht noch nicht fest. Unklar ist bislang auch, wann WebOS neben Tablets und Smartphones auf den verschiedenen anderen HPDevices auftauchen wird. Die HP-Verantwortlichen halten sich bedeckt, was Visionen und Erwartungen angeht. "Ich bin immer etwas vorsichtig, Statements zu mittel- oder langfristigen Visionen abzugeben", blockt Apotheker ab. "Normalerweise werden diese Visionen von der Realität eingeholt und dann heißt es, ich hätte falsch gelegen."

Vorwürfe, HP sei zu spät auf den Cloud-Zug aufgesprungen, will das Management nicht gelten lassen. "Das Timing ist immer eine schwierige Frage", sagt Volker Smid, Geschäftsführer von HP in Deutschland. Starteten Unternehmen zu früh, müssten sie enorm investieren, ohne jedoch Einnahmen zu erwirtschaften. "Deshalb muss man den richtigen Zeitpunkt abwarten", meint Smid.

Dieser Zeitpunkt scheint nun jedoch gekommen zu sein. Man sei heute in der Lage, Hardware, Software und Netze so miteinander zu verbinden, dass die für die Cloud notwendigen Provisioning-Modelle betrieben und auch abgerechnet werden könnten.

"Die Cloud ist im Markt angekommen", sagt Smid. Dieses Modell pralle jetzt auf eine Realität, in der Anwenderunternehmen auf Infrastrukturen säßen, die teilweise 15 bis 20 Jahre alt seien. Allerdings sind nach Meinung Smids die Möglichkeiten, in die neue Cloud-Welt zu gelangen, für diese Firmen heute eher gegeben als noch vor zwei oder drei Jahren.