Alle Konzernbereiche im vierten Quartal profitabel

Hewlett-Packard legt kräftig zu

28.11.2003
MÜNCHEN (CW) - Hewlett-Packard (HP) hat im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2002/03 (Ende: 31. Oktober) zum ersten Mal seit der Übernahme von Compaq im Mai 2002 in allen Sparten schwarze Zahlen ausgewiesen.

Konzernweit ist der Nettogewinn von HP im vierten Quartal gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um mehr als das Doppelte von 390 auf 862 Millionen Dollar gestiegen; der Umsatz kletterte um zehn Prozent von 18,5 auf 19,8 Milliarden Dollar. Beide Kennziffern lagen deutlich über den Erwartungen der Analysten, was CEO Carleton Fiorina zu dem selbstbewussten Kommentar veranlasste: "Wir haben gezeigt, wozu die Fusion gut ist."

Auch die Jahresbilanz der Kalifornier kann sich sehen lassen. So nahm zwar der Umsatz im Fiskaljahr 2002/03 nur geringfügig von 72,3 auf 73,0 Milliarden Dollar zu; mit einem Nettoertrag von 2,5 Milliarden Dollar steht der Konzern jedoch wieder deutlich besser da als im Vorjahr, als ein Fehlbetrag von 925 Millionen Dollar ausgewiesen werden musste.

Doch zurück zum vierten Quartal: Getrieben wurde das Wachstum vor allem von den gestiegenen PC-Verkäufen. So konnte HPs Personal Systems Group ihre Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent von 4,9 auf knapp sechs Milliarden Dollar verbessern. Herausragend war der Notebook-Absatz, der ein Plus von 53 Prozent verzeichnete. Unter dem Strich kam dabei trotz des anhaltenden Preiskampfes mit Wettbewerbern wie Dell ein operativer Profit von 21 Millionen Dollar heraus. Im Vorjahreszeitraum hatte HP noch einen Fehlbetrag von 68 Millionen Dollar bilanziert.

Größter Aktivposten war erneut die Druckersparte, die erstmals einen Betriebsgewinn von mehr als einer Milliarde Dollar einfuhr und ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr um elf Prozent von 5,6 auf 6,2 Milliarden Dollar schraubte. Die für größere Rechner, Storage-Produkte und Softwarelösungen zuständige Unit Enterprise Systems war dank strikter Kostenkontrolle erstmals seit dem Merger mit Compaq wieder profitabel und schloss mit einem Betriebsgewinn von 106 Millionen Dollar ab. Gleichzeitig nahm die Sparte mit 4,1 Milliarden Dollar zwei Prozent mehr ein als vor Jahresfrist. Last, but not least steigerte auch HPs Services-Devision ihren Umsatz um fünf Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar und ihr Betriebsergebnis um neun Prozent auf 393 Millionen Dollar.

Trotz der guten Zahlen reagierten die Analysten zurückhaltend. Der Umbau des Konzerns hat zu lange gedauert, die versprochenen Synergieeffekte kommen reichlich spät, hieß es. Moniert wurden auch die erneuten Sonderabschreibungen für Restrukturierungskosten von mehr als 300 Millionen Dollar. Insgesamt befinde sich HP jetzt aber auf dem richtigen Weg, attestierte die Wallstreet. (gh/tc)