Ändert der Intel-Partner seine Server-Strategie?

Hewlett-Packard kokettiert mit AMD

30.01.2004
MÜNCHEN (CW) - Hewlett-Packard plant angeblich, Server mit AMDs Opteron-CPUs herauszubringen. Spekulationen US-amerikanischer Nachrichtendienste zufolge sollen die Systeme noch in diesem Jahr auf den Markt kommen.

Die Verantwortlichen von Hewlett-Packard wollen den Gerüchten zufolge Ein- bis Vier-Wege-Server aus der "Proliant"-Serie mit AMDs 64-Bit-fähigem Opteron-Prozessor ausstatten. Insider, die sich auf firmeninterne Quellen berufen, gehen davon aus, dass bereits im Februar eine offizielle Ankündigung folgen wird. Weder HP noch AMD wollten die Spekulationen bislang kommentieren.

Sollte HP auf Opteron-Kurs gehen, wäre dies ein weiterer Erfolg für AMD. In den vergangenen Monaten haben mit IBM, Sun Microsystems und Fujitsu-Siemens Computers (FSC) bereits andere große Server-Anbieter entsprechende Systeme angekündigt. Allein Dell will allem Anschein nach auch künftig nur Intel-Chips verbauen.

Für Intel wäre die Neuorientierung von HP ein herber Dämpfer. Immerhin hatte der Anbieter entscheidenden Anteil an der Entwicklung von Intels 64-Bit-fähiger "Itanium"-Plattform. Auch HPs Server-Roadmaps sind auf die Intel-CPUs ausgerichtet. So soll beispielsweise HPs eigene PA-Risc-Linie in den nächsten Jahren durch Intel-Chips ersetzt werden. Inwieweit die Roadmaps nun auf den Prüfstand kommen, ist nicht bekannt.

Nach Einschätzung von Analysten würde eine Zusammenarbeit zwischen AMD und HP durchaus Sinn geben. Mit dem Opteron ließen sich auf eine günstige Weise leistungsfähige Server bauen, meint beispielsweise Martin Reynolds von Gartner. Außerdem kooperierten beide Seiten bereits im Segment der Desktop- und Notebook-CPUs. Allerdings müssten sich Opteron- und Itanium-Strategie nicht zwangsläufig ausschließen. Nach Reynolds Einschätzung tritt die Ein- bis Vier-Wege-Opteron-Klasse in erster Linie gegen Intels 32-Bit-Xeon-Chips an, während der Itanium eine Leistungsklasse höher angesiedelt ist und vor allem mit Suns und IBMs Risc-Prozessoren in Vier- bis Acht-Wege-Maschinen konkurriert. (ba)