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CEO Platt tritt nach Restrukturierung zurück

Hewlett-Packard ist im Umbruch

03.03.1999
Von Michael Hufelschulte
CEO Platt tritt nach Restrukturierung zurück

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Gerüchte vom gestrigen Tag haben sich bestätigt: Hewlett-Packard (HP) wird in zwei unabhängige Unternehmen aufgeteilt und kräftig reorganisiert. Die computerfremden Sparten Test- und Meßgeräte sowie Medizintechnik werden abgetrennt und als eigenständiger Ableger unter Leitung des jetzigen Bereichsleiters Ned Barnholt an die Börse gebracht. Dabei sollen insgesamt 15 Prozent der Aktien der neuen Meßgerätefirma, deren Name noch nicht feststeht, ausgegeben werden. Dies wäre der größte Börsengang eines Unternehmens in der Geschichte des Silicon Valley.

Der weiterhin als Hewlett-Packard firmierende Computerbereich will bereits in Kürze eine Reihe neuer Dienstleistungen anbieten, die unter der Bezeichnung "E-Services" zusammengefaßt werden. Unter anderem sind die Vermietung von Speicher- und Rechenkapazitäten (mithin das gute alte Time-Sharing) und die Bereitstellung eines sicheren Backbones für E-Commerce geplant. Generell ist ein Ausbau des Service-Bereichs vorgesehen.

CEO Lewis Platt will die Neustrukturierung des 1938 gegründeten Traditionsunternehmens noch selbst gestalten und anschließend den Chefsessel für einen Nachfolger räumen. Es wird erwartet, daß Platt noch mindestens zwölf bis 18 Monate im Amt bleibt. Wer einmal seine Nachfolge antreten wird, ist ungewiß. Mit Rick Beluzzo (jetzt Silicon Graphics) und Dick Watts haben zwei "Kronprinzen" das Unternehmen bereits verlassen. HP hat aber bereits erklärt, sich auch außerhalb der Firma nach einem geeigneten Kandidaten umsehen zu wollen.