Laserdrucker mit 600 dpi angekündigt

Hewlett-Packard erweitert sein Druckerangebot nach oben

06.11.1992

MÜNCHEN (CW) - Laserdrucker sollen hochauflösend drucken, über viele Schriften verfügen und selbstverständlich im Netz eingesetzt werden können. Hewlett-Packard bringt die Laserdrucker "Laserjet 4" für IBM-kompatible PCs und "Laserjet 4M" für den Macintosh auf den Markt, die nach Aussagen des Herstellers allen diesen Forderungen gerecht werden sollen.

Beide Laserprinter drucken mit einer Auflösung von 600 x 600 dpi, arbeiten mit der HP-eigenen Technik für die Kantenglättung und mit einem Toner, der feiner ist als bisher. Die Druckgeschwindigkeit liegt bei acht Seiten pro Minute, und der Papierbehälter faßt in der Standardversion 350 Blatt und kann bis auf 850 DIN-A4-Blätter erweitert werden. Der Laserjet 4 verfügt über 35 Intellifont- und zehn Truetype-Zeichensätze. Der Drucker kann mit einem Postscript-Modul ausgestattet werden und stellt dann weitere 35 Zeichensätze zur Verfügung.

Die Konkurrenz setzt auf die Druckgeschwindigkeit

Der Intel RISC-Prozessor "80960 KA-20" unterscheidet zwischen PCL-5- und Postscript-Befehlen. Der Prozessor kann über drei Schnittstellen abgesprochen werden: eine parallele und eine serielle Schnittstelle oder über einen weiteren Steckplatz für den Anschluß an ein Novell-, Ethernet- oder Token-Ring-Netz. Der Speicher faßt ab Werk 2 MB Daten und kann bis auf 34 MB erweitert werden.

HP liefert zusätzlich verschiedene Druckertreiber und das Programm "Explorer" aus, mit dem der Benutzer an seinem PC die Druckereinstellungen über die bidirektionale Schnittstelle ändern beziehungsweise Statusmeldungen abfragen kann.

Der Laserjet 4M bietet in drei Punkten mehr: Der Steckplatz für eine weitere Schnittstelle enthält ab Werk eine Appletalk-Karte, der RAM-Speicher verfügt über eine Kapazität von 6 MB (maximal 22 MB) und die Postscript-Erweiterung ist bereits eingebaut. Der Preis des Laserjet 4 liegt bei 4800 Mark, der Laserjet 4M 6500 Mark.

HP unterbietet damit die Konkurrenten Compaq und Kyocera im Preis. Die Pagemarq-Printer von Compaq und der FS-5500 von Kyocera drucken schneller als die HP-Produkte (bei Compaq bis zu 20 Seiten pro Minute, bei Kyocera bis zu 12 Seiten pro Minute) und verfügen entweder von Hause aus über einen größeren Papierbehälter (Compaq) oder lassen sich erweitern (Kyocera). Beide Firmen liefern ihre Drucker mit einer Postscript-Emulation aus und lassen Papier bis zu einer Größe von DIN A3 zu. Kyocera bietet zusätzlich eine eingebaute Appletalk-Schnittstelle und einen großen Katalog von Zeichensätzen. Allerdings druckt das Kyocera-Produkt mit einer Auflösung von 300 x 300 dpi und erkennt, nicht automatisch die Emulation. Der Preis der Drucker macht die Entscheidung nicht unbedingt einfacher: Der Pagemarq-15 von Compaq kostet 7500 Mark, der Pagemarq-20 9500 und der FS-5500 von Kyocera 15390 Mark.