Hindernis für Virtualisierung

Hersteller zieren sich beim Support für virtuelle Umgebungen

11.06.2008
Von Wolfgang Sommergut 
Die meisten Softwarehäuser bieten nur eingeschränkten Support, wenn ihre Programme in einer virtuellen Umgebung laufen. Microsoft reagiert nun mit einem Zertifizierungsprogramm für Virtualisierungssoftware.

Der limitierte Support für Software, die in virtuelle Maschinen installiert wurde, gehört neben den traditionellen Lizenzmodellen zu den größten Hindernissen für die Server-Virtualisierung. Wenn Anbieter ihre Produkte auf virtuellen Servern uneingeschränkt unterstützen, dann gilt das in der Regel nur für bestimmte Plattformen, die für die betreffende Software zertifiziert wurden. So schloss beispielsweise SAP ein Abkommen mit VMware, das den Support des ERP-Systems auf Basis von VMware ESX regelt.

Zweiklassengesellschaft bei Microsoft

Microsoft unterscheidet zwischen Kunden mit und ohne Premium-Support-Vertrag. Anwender, die einen solchen abgeschlossen haben, dürfen damit rechnen, dass der Support des Herstellers "ökonomisch vertretbare Anstrengungen" unternimmt, um Probleme zu beheben, wenn diese auf Basis einer nicht zertifizierten Virtualisierungslösung auftreten. Kommt der Support in diesem Rahmen zu keiner Lösung, dann muss der Anwender die auftretenden Schwierigkeiten auf einer physikalischen Hardware reproduzieren. Erst wenn nachgewiesen ist, dass das monierte Verhalten der Software in keinem Zusammenhang mit der virtuellen Maschine steht, gewährt Microsoft uneingeschränkte Unterstützung. Wer keinen Premium-Vertrag hat, muss gleich belegen, dass die Probleme nicht auf das Virtualisierungssystem zurückzuführen sind.

Gleiche Chancen für Drittanbieter

Anlässlich der hauseigenen Teched-Konferenz gab Microsoft nun die Einrichtung des Server Virtualization Validation Program (SVVP) bekannt. Es bietet Herstellern von Virtualisierungslösungen die Möglichkeit, ihre System für den Einsatz von Windows Server zu zertifzieren. Anwender, die eine unterstützte Kombination aus Virtualisierungssoftware eines Drittanbieters und dem Microsoft-Betriebssystem einsetzen, können mit gleichem Support wie bei physikalischen Servern rechnen, selbst wenn sie keinen Premium-Vertrag abgeschlossen haben. Die Ankündigung gibt allerdings keinen Aufschluss darüber, ob von diesem Programm auch Anwendungen wie etwa Exchange oder SQL Server betroffen sind.