US-Behörden nutzen SW-Copyright-Lücke:

Hersteller ziehen vor den Kongreß

21.04.1989

WASHINGTON D.C. (IDG) - Bis dato können amerikanische Behörden und staatliche Institutionen ungestraft Software kopieren. Da halfen auch die Proteste der US-Software-lndustrie bei dem höchsten amerikanischen Gericht nicht. Jetzt wenden sich die Hersteller hilfesuchend an den Kongreß.

Auslöser für die Diskussionen vor dem Kadi war die Klage eines kalifornischen Unternehmens gegen die University of California in Los Angeles. Der Hersteller hatte der Universität sieben Pakete eines Electrical-Engineering-Systems verkauft und stellte durch Zufall fest, daß sich die Anzahl der vorhandenen Programme vervielfacht hatte; von jedem Handbuch hatten die Uni-Leute vorsorglich zehn Kopien angelegt. Diese Vervielfältigungen geschahen indes legalem Grund und Boden. Denn laut amerikanischem Gesetz fallen US-Behörden und verwandte Institutionen nicht unter die Copyright-Vorschriften. Jetzt läuft die Industrie-gestützt durch die Herstellervereinigungen Software Publishers Association (SPA) und die Adapso- gegen diese Rechtslücke Sturm. Ein Gesetzesentwurf, der schon von der Copyright-Behörde unterstützt wird, existiert bereits. Der Senat will sich Mitte Mai mit dem Fall beschäftigen.