Ericsson, Motorola und Nokia gründen Wireless Village

Hersteller wollen mobile Kommunikation verbessern

11.05.2001
MÜNCHEN (CW) - Motorola, Nokia und Ericsson wollen gemeinsam einen Standard für die direkte Echtzeitkommunikation zwischen mobilen Geräten vorantreiben. Unter dem Motto "Wireless Village" soll ein Protokoll geschaffen werden, das Handys oder PDAs das Instant Messaging erlaubt.

Ziel ist ein universeller Standard für Mobile Instant Messaging and Presence (IMPS). Dadurch soll der Nachrichtenaustausch zwischen verschiedenen mobilen Geräten und Internet-basiertem Instant-Messaging in Echtzeit möglich sein. Außerdem planen die Unternehmen, so genannte Presence-Informationen betreffend den Aufenthaltsort, die momentane Stimmung oder den Status (online oder offline) der Kommunikationsteilnehmer einzubeziehen. Nach Aussagen der drei Partnerfirmen soll dadurch Netzbetreibern auch das Anbieten von funkgestützten Konferenzen ermöglicht werden, bei denen auch ein gemeinsamer Zugriff auf bestimmte Informationen erfolgen kann.

Die Wireless-Village-Initiative will Architektur- und Protokollstandards sowie Spezifikationen für Testprozeduren und Tools definieren. Als Grundlage hierfür sollen Technologien wie das Wireless Application Protocol (WAP), Session Initiation Protocol (SIP), Extensible Markup Language (XML), Short Message Services (SMS) oder Multimedia Messaging Services (MMS) dienen. Die entsprechenden Spezifikationen will die Initiative bis zum Jahresende veröffentlichen.

Die Unternehmen reagieren mit IMPS auf die Beliebtheit, die Chat-Programme im Internet und SMS-Nachrichten bei Handy-Besitzern genießen. Sie hoffen, mit ihrer Initiative neue, lukrative Geschäftsfelder für sich und die Betreiber von Mobilfunknetzen erschließen zu können. Janiece Webb, Senior Vice President und General Manager von Motorolas Internet Software and Content Group, glaubt, dass der Markt für mobile Echtzeitkommunikation, wie sie durch IMPS möglich wird, in den kommenden Jahren ein massives Wachstum erleben wird. Allerdings sei hierfür Voraussetzung, dass Endgeräte auch über Herstellergrenzen hinweg miteinander kommunizieren können. Daher spiele die Zusammenarbeit der Unternehmen bei der Entwicklung hierzu notwendiger Standards eine besonders wichtige Rolle.

Die Industry Standards Organization des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE-ISTO) unterstützt die Bemühung der Initiative in administrativer Hinsicht. Wireless Village steht interessierten Unternehmen zur Mitarbeit offen, weitere Informationen finden sich im Internet unter www.wireless-village.org.