Windows-95-Werkzeuge gefährden TCP/IP-Anbieter

Hersteller von TCP/IP-Tools hoffen auf das Suite-Geschäft

31.05.1996

Bislang hatten die Anbieter von TCP/IP-Equipment ein relativ sorgenfreies Auskommen mit der Vermarktung von Stacks oder Netz-Tools. Doch seit die Gates-Company diese Werkzeuge kostenlos mit ihrem Betriebssystem Windows 95 ausliefert, sind die goldenen Zeiten vorbei.

Mit Frontier Technologies Inc. sowie Netmanage Inc. haben jetzt zwei TCP/IP-Anbieter die Konsequenz gezogen und den Fokus ihrer Entwicklungsarbeit auf den Suite-Bereich verlagert. Die Unternehmen wollen Tools entwikkeln, die Anwendern eine Integration von Browsern, E-Mail und anderen Konversationsverfahren in Applikationen ermöglichen.

Dabei will Netmanage zweigleisig fahren und sowohl Microsofts Active X, früher als OLE Custom Control bekannt, als auch Net- scapes Plug-ins unterstützen. Bei Frontier arbeitet man an Intranet-Applikationen für mehrere Branchen, einschließlich Versicherungen und Gesundheitswesen. Die FTP Software Inc. wollte dagegen noch keine Stellung zur Entwicklung vertikaler Applikationen beziehen.

Die Umstrukturierung der Softwarehäuser ist Folge der Auslieferung der US-Version von Windows 95 im August letzten Jahres. Damit verloren zahlreiche Companies, deren Geschäft in der Vermarktung starker TCP/IP-Zugangs-Tools bestand, die Grundlage ihrer Existenz. Zudem setzte eine wahre Übernahmewelle ein. Beispielsweis wurde TGV von Cisco gekauft, Intercon fand in PSI einen neuen Eigner.